Deutschland am Rande der Rezession nach BIP-Rückgang von 0,1 Prozent im dritten Quartal: Destatis - Xinhua | German.news.cn

Deutschland am Rande der Rezession nach BIP-Rückgang von 0,1 Prozent im dritten Quartal: Destatis

2023-11-26 09:32:32| German.news.cn
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Das Foto zeigt ein Werbeplakat zum Black Friday in einem Geschäft in Frankfurt, 24. November 2023. (Xinhua/Zhang Fan)

Während die Staatsausgaben laut Destatis im Vergleich zum Vorquartal leicht um 0,2 Prozent zunahmen, ging der private Konsum um 0,3 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Verbraucherausgaben aufgrund des hohen Preisniveaus sogar um 2,0 Prozent.

BERLIN, 25. November (Xinhua) -- Die deutsche Wirtschaft steht am Rande einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes ging im dritten Quartal (Q3) 2023 um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück, geht aus bestätigten Zahlen hervor, die am Freitag vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlicht wurden.

"Nach der schwachen Entwicklung in der ersten Jahreshälfte ist die deutsche Wirtschaft mit einem leichten Rückgang in das zweite Halbjahr 2023 gestartet", sagte Destatis-Präsidentin Ruth Brand. Die Wirtschaftsleistung stagnierte fast in den ersten beiden Quartalen des Jahres.

Während die Staatsausgaben laut Destatis im Vergleich zum Vorquartal leicht um 0,2 Prozent zunahmen, ging der private Konsum um 0,3 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Verbraucherausgaben aufgrund des hohen Preisniveaus sogar um 2,0 Prozent.

Die deutschen Verbraucher geben weniger für Nahrungsmittel und Getränke, Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen sowie kurzlebige Güter wie zum Beispiel Kleidung aus. Das anhaltend hohe Preisniveau habe sich "weiterhin bemerkbar" gemacht, so Destatis.

Vor dem starken Rückgang auf 4,5 Prozent im September normalisierte sich die Inflation in Deutschland langsamer als in anderen Ländern der Eurozone. Im Oktober ging die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft laut offiziellen Zahlen weiter auf 3,8 Prozent zurück.

Die schwache Weltkonjunktur hinterlässt auch in Deutschlands wichtiger Exportindustrie ihre Spuren. Die Gesamtexporte von Waren und Dienstleistungen fielen laut Destatis im dritten Quartal um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal, während die Importe sogar um 1,3 Prozent zurückgingen.

Die deutschen Unternehmen blicken jedoch optimistischer in die Zukunft. Der ebenfalls am Freitag veröffentlichte ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 86,9 Punkten im Oktober auf 87,3 Punkte im November, der dritte Anstieg in Folge.

"Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich auf niedrigem Niveau", sagte Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts, in einer Stellungnahme. "Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser. Auch der Pessimismus bei den Erwartungen für die kommenden Monate nahm ab."

Die deutsche Wirtschaft bewege sich "weiterhin in konjunkturell schwerem Fahrwasser", so die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für November, der Anfang dieser Woche veröffentlicht wurde. Die deutsche Wirtschaft werde sich "nur mühsam" von der Schwächephase erholen, die seit dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts anhalte.

Wirtschaftsinstitute und die Bundesregierung gehen davon aus, dass die Wirtschaft in Deutschland 2023 weiter schrumpft, bevor sie 2024 wieder anzieht. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung prognostiziert für das kommende Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,7 Prozent, während die Bundesregierung einen Aufschwung von 1,3 Prozent erwartet.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)