BERLIN, 5. Januar (Xinhua) -- Thomas Drach, der durch die Entführung des Tabakerben Jan Philipp Reemtsma in den 1990er Jahren bekannt wurde, wird wegen bewaffneten Raubüberfalls für 15 Jahre ins Gefängnis zurückkehren.
Infolge der Entführung mit Lösegelderpressung hatte Drach bereits über ein Jahrzehnt im Gefängnis verbracht. Der inzwischen 63-jährige wurde nun vom Landgericht Köln für drei Raubüberfälle auf Geldtransporter in Köln und Frankfurt am Main in den Jahren 2018 und 2019 verurteilt. Bei zwei der Überfälle seien die Geldboten durch Schüsse von Drach schwer verletzt worden, hieß es in dem am Donnerstag verkündeten Urteil.
Drach plädierte jedoch auf nicht schuldig in Bezug auf die Raubüberfälle und behauptete vor Gericht, dass Zeugen gekauft worden seien. Er kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Drach gilt als einer der gefährlichsten Kriminellen Deutschlands. Während seiner ersten Haft wurde seine Strafe verlängert, nachdem er versucht hatte, seinen Bruder zu erpressen, den er verdächtigte, einen Teil des Lösegelds behalten zu haben.
Nach der Reemtsma-Entführung war Drach Ende der 1990er Jahre nach Argentinien geflüchtet. Gefasst wurde er nach einem abgehörten Deutschland-Telefonat über einen geplanten Besuchs eines Konzerts der Rockband Rolling Stones.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)