BERLIN, 9. Juli (Xinhua) -- Deutschlands Außenhandelsvolumen ist im Mai geschrumpft. Sowohl die Importe als auch die Exporte gingen deutlich zurück, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Die Exporte von Europas größter Volkswirtschaft sanken laut Destatis im Vergleich zum Vormonat um 3,6 Prozent auf 131,6 Milliarden Euro, während die Importe sogar um 6,6 Prozent auf 106,7 Milliarden Euro zurückgingen.
"Wir sehen aktuell einen dramatischen Einbruch, ex- wie importseitig", sagte Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), am Montag.
Die Schwäche des Außenhandels sei "zu großen Teilen hausgemacht", fügte Jandura hinzu und betonte die entscheidende Rolle des Freihandels. "Wenn Deutschland bei diesem Thema keine Führungsrolle übernimmt, wird hier auch zukünftig nichts passieren", warnte der BGA-Präsident.
Wichtigstes Zulieferland Deutschlands blieb im Mai China mit Waren im Wert von 13 Milliarden Euro, ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die deutschen Exporte in Länder wie die Vereinigten Staaten und China waren dagegen rückläufig.
Jandura warnte auch vor negativen Folgen der von der Europäischen Kommission beschlossenen Zölle auf aus China importierte Elektrofahrzeuge, die weder im deutschen noch im europäischen Interesse lägen. "Wir müssen den internationalen Wettbewerb annehmen und uns nicht von ihm abschotten", so Jandura.
Nach Angaben des Verbands der europäischen Automobilhersteller sind die Neuzulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent zurückgegangen. Ihr Marktanteil sank auf 12,5 Prozent, mehr als ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr.
Ein Sprecher des deutschen Autobauers Volkswagen sagte letzte Woche, dass der Zeitpunkt der Entscheidung der Europäischen Kommission der derzeit schwachen Nachfrage nach BEVs in Europa abträglich sei. "Die negativen Auswirkungen dieser Entscheidung überwiegen den etwaigen Nutzen für die europäische und insbesondere die deutsche Automobilindustrie."
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
