Niklas Klingel (links) und Alexander Kuch (rechts) posieren für ein Foto mit einer Mitarbeiterin von Guizhou PIX Moving im Automobilwerk des Unternehmens in Guiyang in der Provinz Guizhou im Südwesten Chinas, 4. Juli 2025. (Xinhua/Zhou Xuanni)
GUIYANG, 16. Juli (Xinhua) -- Als Niklas Klingel in der Autofabrik von PIX Moving stand und beobachtete, wie die automatisierten Minibus-Karosserien auf dem Fließband Gestalt annahmen, funkelten seine Augen vor Begeisterung. Der 24-jährige Deutsche diskutierte angeregt mit dem Verantwortlichen über die Technologie.
Kürzlich nahm er als einer der geladenen Gäste des Eco Forum Global Guiyang 2025 an einer sechstägigen Reise teil, die von der Tsinghua-Universität und der Provinz Guizhou unter dem Motto „Opportune China, Youth Talks - 2025 Global Youth Dialogue “ organisiert wurde. Fünfzehn junge Menschen aus aller Welt nahmen an der Reise teil.
Sie erkundeten Guizhous innovative Durchbrüche in verschiedenen Bereichen, darunter Big Data, autonome Fahrzeuge und den Bau der höchsten Brücken der Welt.
Klingel brachte seine Freude über seine Rückkehr nach China zum Ausdruck und sagte, dass seine Erfahrungen in Guizhou sein Verständnis der globalen Automobillandschaft neu prägen würden.
Parallel zu seinem Masterstudium in Politik und Technologie an der Technischen Universität München arbeitete Klingel als Finanzberater. Angesichts der boomenden Entwicklung von Elektrofahrzeugen weltweit wechselt er nun von der traditionellen Finanzberatung in den Bereich der Automobil-Sicherheitsberatung.
„Chinas Erfolge bei Elektrofahrzeugen und autonomem Fahren sind offensichtlich, aber was mich noch mehr beeindruckt hat, ist die kontinuierliche Innovation der Technologie für autonomes Fahren“, fügte Klingel in einem späteren Interview hinzu.
Um mehr über Verbraucher und den globalen Markt zu erfahren, setzte er 2023 sein Studium an der School of Social Sciences der Tsinghua-Universität als Gaststudent fort und konzentrierte sich dabei auf Verbraucherverhalten und Management öffentlicher Organisationen.
Nach dem Abschluss seines Studiums in China kehrte Klingel nach Deutschland zurück. Derzeit bietet er Sicherheitsberatungsdienste und Qualitätsmanagement-Schulungen für deutsche Automobilhersteller wie BMW an.
Während seines Besuchs in der Fabrik von PIX Moving informierte sich Klingel ausführlich über die Durchbrüche des Unternehmens bei der Optimierung von Algorithmen für autonomes Fahren und der Sensorfusion. „Die Innovationen bei der Algorithmusintegration und die intelligenten Fertigungskapazitäten im Bereich 3D-Druck sind beeindruckend und sollten von deutschen Autobauern übernommen werden.“
Klingel betonte insbesondere, dass die Fortschritte chinesischer Unternehmen bei der Kommerzialisierung des autonomen Fahrens wertvolle Erkenntnisse für traditionelle Automobilriesen böten. Die technologische Komplementarität sei eine Chance für die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.
In Bezug auf den Wettbewerb und die Zusammenarbeit zwischen der Automobilindustrie in China und Deutschland hat Klingel eine grenzenlose industrielle Vision. Er glaubt, dass internationaler Wettbewerb kein Nullsummenspiel sei, sondern ein Beschleuniger für Innovationen, der unbegrenzte Möglichkeiten schaffe. Diese positive Interaktion zwischen den beiden Ländern habe das Potenzial, eine Aufwärtsspirale der Innovation in Gang zu setzen.
„Letztendlich profitieren die Verbraucher weltweit davon, wenn deutsche Präzisionsfertigung auf chinesische Smart-Technologie trifft, und wir freuen uns auf die spannendsten Innovationen und Veränderungen in der Geschichte des Automobils.“
„Sowohl an der Technischen Universität München als auch an der Tsinghua-Universität gibt es eine solide Forschungsgrundlage im Bereich autonomes Fahren. In Zukunft können die beiden Institutionen bei Forschung und Innovation in den Bereichen autonome Fahrzeuge und Elektrofahrzeuge zusammenarbeiten und so die integrierte Entwicklung der Automobilindustrie in beiden Ländern fördern“, sagte Klingel und hob die breiten Perspektiven für konkrete Kooperationswege zwischen den beiden Ländern hervor.
„Die beiden Länder könnten einen regelmäßigen Delegationsaustausch einrichten, mehr grenzüberschreitende Büros eröffnen und Technologie-Transferplattformen aufbauen, die das deutsche Qualitätsmanagementsystem mit Chinas Innovationsgeschwindigkeit verbinden“, erklärte Klingel.
„Von München bis Guiyang sehe ich nicht nur die sanften Berge, sondern auch den synchronen Takt der Innovation zweier Automobil-Großmächte“, sagte Klingel. Zum Abschluss seines Besuchs in Guizhou zeigte sich Klingel begeistert von der Aufnahme von Kooperationsgesprächen zwischen dem autonomen Fahrunternehmen aus Guizhou und traditionellen deutschen Automobilunternehmen.
„Ich freue mich auf weitere Gespräche mit dem Unternehmen für autonomes Fahren aus Guizhou, da ich großes Potenzial für den großflächigen kommerziellen Einsatz autonomer Fahrzeuge aus Guizhou in Deutschland sehe“, fügte Klingel hinzu.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
GUIYANG, 17. Juli 2025 (Xinhua) -- Niklas Klingel besucht das Long March Cultural Digital Art Museum in Guiyang in der Provinz Guizhou im Südwesten Chinas, 6. Juli 2025. (Xinhua/Zhou Xuanni)
