China hat Vertrauen in die Wirtschaft

BEIJING, 6. März (Xinhuanet) -- Die sinkende Wachstumsrate der chinesischen Wirtschaft sorgt für internationale Aufmerksamkeit. Dennoch blickt China zuversichtlich in die Zukunft.

Nach Angaben des Staatlichen Statistikamts Ende Februar ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent gestiegen. Die Wachstumsrate sei zwar seit den letzten 24 Jahren auf ein Rekordtief gesunken, dennoch wurde das gesetzte Ziel von „ungefähr 7,5 Prozent“ erreicht.

Dank des robusten Arbeitsmarktes, des riesigen Konsumpotentials und der aufstrebenden Entwicklung von High-Tech-Industrien und E-Commerce blickt China jedoch weiterhin optimistisch in die Zukunft.

Angesichts sinkender Investitionen und einer rückläufigen Exportrate spielt der Konsum für das wirtschaftliche Wachstum eine wichtige Rolle. Ein gutes Beispiel dafür ist das „Doppel 11“-Festival, bei dem chinesische Onlineshops am Karnevalstag allesamt großen Rabatt auf ihre Produkte geben. Bei diesem Online-Shopping-Karneval wurden allein am 11. November Produkte in Höhe von 35 Milliarden Yuan (5 Milliarden Euro) verkauft. Laut aktuellen Angaben lag der Beitrag der Konsumausgaben zum BIP-Wachstum erstmals bei über 50 Prozent.

Der Rekordumsatz dieses Events zeigt das riesige Potenzial des chinesischen Konsummarkts. Beijing bemüht sich stets darum, den Beitragsanteil des Inlandsverbrauchs am BIP zu erhöhen und die Abhängigkeit von Investitionen und Export zu senken. Obwohl die Nachfrage in einigen Sektoren wie dem Immobiliensektor zurückgeht, trägt der Konsum – auch dank des robusten Arbeitsmarkts – immer mehr zu einer stabilen Wirtschaft bei.

Der Aufschwung von E-Commerce kurbelt ebenfalls die Wirtschaft an. Qingyan, ein kleines Dorf in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, ist landesweit für seine Onlineshops bekannt. Dort betreiben mehr als 15,000 junge Leute über 2800 Onlineshops und knapp 30 Versandfirmen.

Der chinesischen Wirtschaft steht ein Wandel bevor. Die eingeläutete Phase des mittleren statt hohen Wachstums bezeichnet Staatschef Xi Jinping als die „neue Normalität“ der Wirtschaftsentwicklung. China befinde sich derzeit noch in einer Schlüsselzeit mit Entwicklungsmöglichkeiten, so Xi.

Statt Quantität stehen nun Qualität des wirtschaftlichen Wachstums, die Optimierung der industriellen Strukturen sowie die tatsächliche Verbesserung der Lebensbedingungen des chinesischen Volkes im Vordergrund. Laut dem Statistical Bulletin 2014 sank der BIP-Anteil des industriellen Sektors, während mehr Bruttowertschöpfung vom Dienstleistungssektor erbracht wurde. Mittlerweile verringerte sich der Gini-Index, eine Maßeinheit für die Einkommensungleichheit. Industriezweige wie High-Tech-Technologie und Maschinenbau sind sogar zweistellig gewachsen. Die wirtschaftliche Struktur Chinas entwickelt sich gerade in eine gesunde Richtung.

Die Wirtschaft wächst langsamer, aber der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin stabil. Im letzten Jahr sind in den Städten 13.2 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Parallel dazu erhöhte sich das Einkommen: das Pro-Kopf-Einkommen stieg um 10,1 Prozent auf 20.167 Yuan (3200 US-Dollar).

2015 gilt als entscheidendes Jahr zur Vertiefung der allseitigen Reformen. Experten gehen davon aus, dass eine Reihe von Maßnahmen im wirtschaftlichen Bereich den Markt beleben werden.

China wolle sich aktiv der „neuen Normalität“ anpassen, damit sich die Wirtschaft in einem vernünftigen Rahmen entwickeln könne, sagte Ma Jiantang, Direktor des Staatlichen Statistikamts. „Auf der Wirtschaft lastet zwar großer Druck, jedoch lassen sich die Risiken gut kontrollieren“.

Das BIP von über sieben Prozent sei global gesehen immer noch ein Topwert, so ein Ökonom, der die chinesischen Entscheidungsträger berät, hier aber nicht genannt werden will. „Wenn es genügend Arbeitsplätze gibt, die Lebenshaltungskosten stabil bleiben und das Einkommen der Bevölkerung beständig wächst, ist es akzeptabel, dass das Wirtschaftswachstum ein bisschen schwankt“, sagte er.

(Quelle:german.china.org.cn)

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