„Liebevolle Zucht" - Pandabärenschutz in China

BEIJING, 9. März (Xinhuanet) -- 1864 wilde Pandabären leben in China. Das geht aus der jüngst veröffentlichten vierten Untersuchung zum Bestand der beliebten Tiere hervor. Das bedeutet einen Anstieg von 16,8 Prozent im Vergleich zur dritten Untersuchung aus dem Jahr 2003. Die Gesamtzahl der gezähmten Pandabären ist von 164 auf 375 angestiegen. Drei vollständig von Menschen großgezogene Pandabären wurden im Untersuchungszeitraum in die freie Natur zurückgeführt.

Bis in die 1980er Jahre hinein musste China alle Pandas mühsam in der Wildnis aufspüren und einfangen. Das ist längst vorbei. Das Forschungszentrum zum Schutz der Pandabären in Sichuan ist zur weltweit größten Zuchtstation der berühmten Säugetiere aufgestiegen. Vom Einfangen über das Züchten, bis zur Freilassung - alles geschieht zentral über das Forschungszentrum.

Zhang Hemin, Direktor des Zentrums, wird von vielen auch als Pandavater bezeichnet. Er ist überzeugt: der beste Schutz für Pandas ist, sie einfach in Ruhe zu lassen. Die größten Schwierigkeiten bei der Zucht seien die recht seltenen Brunstperioden sowie die niedrigen Befruchtungsraten und Überlebensquoten. Um diese Werte möglichst hoch zu halten, sei vor allem eine „liebevolle Zucht" notwendig, betont der „Pandavater".

„Die Tiere haben wie Menschen auch Emotionen. Wenn sie verärgert oder nervös sind, dann ist der Hormonhaushalt gestört. Dies führt dann wiederum zu Krankheiten und anderen Problemen", erklärt Zhang. Die Geburt des Pandababys „Baiyun" im Jahre 1991 kennzeichnete den ersten großen Erfolg der „liebevollen Zucht". Derzeit kommen so jedes Jahr rund 15 Pandababys zur Welt.

„Es ist extrem wichtig, die Pandas an ein Leben in der freien Natur zu gewöhnen. Pandabären sind keine Haustiere. Das endgültige Ziel unserer Forschung ist, sie wieder in die Natur zu bringen", betont Zhang.

Die Rückführung der großen Säuger in die Wildnis ist also längst zum Hauptziel des Forschungszentrums geworden. Denn nur eine stabile Population der wildlebenden Pandabären könne das immer noch drohende Aussterben abwenden, so Zhang.

Eine erfolgreiche Naturalisierung von Pandas zeichne sich dabei durch drei Merkmale aus, erklärt der Experte. Erstens muss das Tier mindestens ein Jahr lang in der freien Natur überleben. Zweitens muss es sich in sein neues Territorium, welches sich meist mit anderen Artgenossen überlappt, integrieren können. Drittens muss es zur Fortpflanzung kommen. Sollte der freigelassene Pandabär keinen Nachwuchs bekommen, dann gilt die Naturalisierung als gescheitert.

Im November 2013 wurde der weibliche Pandabär „Zhangxiang" in die Natur zurückgeführt und hat sich bislang gut in der lokalen Pandapopulation eingelebt. Die Forscher sind hoffnungsvoll, dass schon bald auch der dritte Punkt einer erfolgreichen Naturalisierung eintreten wird.

(Quelle:german.cri.cn)

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