Justiz-Auktionen auf Taobao nehmen zu
BEIJING, 9. März (Xinhuanet) -- Bis Ende Februar haben fast 700 Gerichte aus 21 Provinzen 90.000 Gegenstände auf Taobao, Chinas größter Online-Shopping-Plattform, versteigert. In den Provinzen Zhejiang, Jiangsu, Fujian, Henan und Guizhou sowie der regierungsunmittelbaren Stadt Beijing haben sich alle Gerichte an der Online-Auktion beteiligt. Versteigert wurden Gegenstände und Besitztümer, die von den Gerichten eingezogen wurden wie Fahrzeuge, Maschinen, Fabriken, Geschäftshäuser oder auch Ländereien.
Früher hätten die Gerichte mit der Versteigerung ein Auktionshaus beauftragt. Allerdings sei dieses Verfahren zu teuer, nicht transparent und korruptionsanfällig gewesen, sagt Zhai Jingming, der ehemalige Vizepräsident des höheren Volksgerichts Beijing.
Gemäß Chu Hongjun, dem Vize-Präsidenten des höheren Volksgerichts der Provinz Jiangsu, benötigt ein Auktionshaus im Normalfall sechs Monate zur Organisation einer gerichtlichen Versteigerung. Der Umsatz des Gerichts falle geringer aus, wenn das Auktionshaus die Versteigerung durchführe.
Im Jahr 2013 haben die Gerichte der Provinz Jiangsu mit ihren Online-Auktionen begonnen. Ein Jahr später erzielten sie auf diese Weise bereits einen Umsatz von 12,7 Milliarden Yuan (1,8 Milliarden Euro).
Die Online-Auktionen der chinesischen Gerichte mögen effizienter sein und ihren Teil zur Korruptionsbekämpfung beitragen. Allerdings gibt es auch Stimmen, die ihre Legalität in Frage stellen.
Taobao stelle den Gerichten nur eine Plattform zur Verfügung, erklärt Professor Xiao Jianguo von der Renmin-Universität dazu. Die Auktion selbst werde von den Gerichten kontrolliert und durchgeführt. Es brauche aber dringend klare rechtliche Regeln für Online-Auktionen der Justiz, so Professor Xiao.
(Quelle:german.people.cn)