Gefälschte Visa: Ausländer muss für fünf Jahre in den Knast

BEIJING, 25. März (Xinhuanet) -- Ein Mann aus Südamerika ist vom Volksgericht im Zhabei-Distrikt zu einer Gefängnisstrafe von 5 Jahren verurteilt worden, weil er chinesische Visa gefälscht und anderen Ausländern zum Verkauf angeboten hatte, berichtete die Polizei von Shanghai gestern.

Fälle von Visa-Fälschungen hatte es in den letzten Jahren immer wieder gegeben, doch dies war der erste, an dem auch ein Ausländer beteiligt war. Die Polizei identifizierte den Mann als einen gewissen "Godoi", nannte aber nicht den vollen Namen oder das Herkunftsland des Mannes, der bereits im letzten Monat verurteilt worden war.

Godoi, der ein Handelsunternehmen leitete, half anderen Ausländern dabei, mit gefälschten Siegeln, Kopien seiner Geschäftslizenz und Arbeitsverträgen von einem Geschäftspartner, an chinesische Aufenthaltstitel zu kommen.

Mit den gefälschten Dokumenten beantragte Godoi dann beim Arbeitsamt und dem Sicherheitsbüro der Stadt Shanghai Aufenthaltstitel für Ausländer.

Die Polizei begann gegen Ende letzten Jahres Verdacht zu schöpfen, nachdem einem Ausländer eine Aufenthaltsgenehmigung für eine Position beantragt hatte, die "wesentlich anders" als seine früheren Positionen und Arbeitserfahrungen gewesen sei. Die Ermittler fanden außerdem heraus, dass Godoi Ausländern dabei geholfen hatte, in Shanghai Unternehmen zu gründen, durch die sie selbst Arbeitserlaubnisse für andere Ausländer beantragen konnten.

Die Polizei gab keine Auskunft darüber, wie viele Ausländer sich über Godoi um einen Aufenthaltstitel beworben hatten – oder Ihren aktuellen Status –, sagte aber, dass Godoi mehr als 50.000 Yuan (7500 Euro) Profit mit den illegalen Dienstleistungen gemacht habe.

Zwei chinesische Mitarbeiter in Godois Unternehmen, ein gewisser Herr Sun und ein Herr Zhang, wurden ebenfalls bestraft. Sun wurde zu anderthalb Jahren auf Bewährung verurteilt, während Zhang ein Jahr auf Bewährung erhielt.

Laut dem chinesischen Gesetz dürfen Ausländer in China keiner anderen Arbeit nachgehen als der, die auf ihrer Aufenthaltserlaubnis angegeben ist.

Im vergangenen September war Sun Haigang, ein chinesischer Staatsbürger aus Nanjing, für den illegalen Verkauf von Aufenthaltstiteln an Ausländer zu acht Jahren Zuchthaus und einer Geldbuße in Höhe von 60.000 Yuan verurteilt worden. Der Fall war vom Ministerium für Öffentliche Sicherheit als der größte seiner Art in vielen Jahren bezeichnet worden.

Insgesamt sechs Komplizen Suns aus verschiedenen Teilen Chinas, darunter auch Shanghai, wurden ebenfalls verurteilt. Einer der Komplizen, der aus der südchinesischen Provinz Guangxi stammte, behauptete, er habe in den zwei Jahren, seit er Sun kennengelernt hatte, durch den Verkauf von mehr als 150 Visa Tausende Yuan Profit gemacht.

(Quelle: german.china.org.cn)

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