China droht Wachstum von unter 7 Prozent
BEIJING, 25. März (Xinhuanet) -- Der Einkaufsmanagerindex in China war im März so tief wie seit elf Monaten nicht mehr. Analysten befürchten, dass das diesjährige Wachstumsziel der chinesischen Regierung von sieben Prozent im ersten Quartal nicht erreicht wird.
Die Aktivitäten von Chinas produzierenden Unternehmen waren im März so niedrig wie seit elf Monaten nicht mehr. Gemäß den neuesten Zahlen, die von der britischen Bank HSBC am Dienstag veröffentlicht wurden, fiel der Einkaufsmanagerindex (EMI) auf 49,2 Punkte.
Ein Wert von über 50 bedeutet Wachstum, Werte von unter 50 deuten auf ein Schrumpfen der Wirtschaft hin. Im Februar lag der EMI der produzierenden Unternehmen in China noch bei 50,7 Punkten.
Einige Analysten erwarten, dass Chinas Wirtschaftswachstum im ersten Quartal unter das von der Regierung vorgegebene Jahresziel von sieben Prozent fallen wird. Ein Wachstum von sieben Prozent wird allgemein als notwendig erachtet, um die Beschäftigungslage stabil zu halten.
„Der schwächere EMI könnte den Druck auf eine Lockerung der Politik erhöhen“, vermuten die Ökonomen der Investmentbank China International Capital Corporation. Zudem prognostizieren sie, dass die chinesische Zentralbank in diesem Jahr zusätzlich zu einer Zinssenkung die Mindestreservesätze der Banken sechs weitere Male senken wird. Die amerikanische Investmentbank JPMorgan geht davon aus, dass dies bereits im April erstmals der Fall sein könnte.
Als gegenwärtig größte Herausforderungen für die chinesischen Produzenten bezeichnet die HSBC in ihrem Bericht die schwache Nachfrage aus dem Inland und das Deflationsrisiko.
Auch der EMI-Teilindex Auftragseingang war im März mit 49,3 Punkten so tief wie seit elf Monaten nicht mehr. Die Zahl der neuen Exportaufträge ging zum zweiten Monat in Folge zurück, wenn auch weniger stark als noch im Februar.
Der Druck auf den Arbeitsmarkt hat ebenfalls weiter zugenommen. Nach dem 17. Monatsrückgang in Folge erreichte der EMI-Teilindex Beschäftigung im März den tiefsten Wert seit der globalen Finanzkrise. „Der erneute Rückgang des gesamten Neugeschäfts hat zu einem geringeren Wachstum der Produktionsleistung geführt. Gleichzeitig haben die Unternehmen ihre Mitarbeiterzahlen weiter getrimmt“, erklärt Annabel Fiddes vom internationalen Finanzdienstleister Markit die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt.
Chinas Wirtschaft sei in diesem Jahr mit einem erhöhten Abwärtsdruck konfrontiert, aber die Verlangsamung werde sich stabilisieren, ließ Vize-Ministerpräsident Zhang Gaoli am Sonntag verlauten.
Im vergangenen Jahr verzeichnete China ein Wirtschaftswachstum von 7,4 Prozent. Für dieses Jahr strebt die Regierung in Beijing ein Wachstum von sieben Prozent an. Die Asiatische Entwicklungsbank prognostizierte am Dienstag ein Jahreswachstum von 7,2 Prozent.
Die ersten Indikatoren sind jedoch nicht allzu vielversprechend. So rechnet beispielsweise die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften für das erste Quartal lediglich mit einem Wachstum von 6,85 Prozent. Im letzten Quartal 2014 waren es noch 7,3 Prozent.
(Quelle: german.people.cn)