Chinesische Filme: Jahreseinkommen von 100 Milliarden Yuan in greifbarer Nähe
BEIJING, 31. März (Xinhuanet) -- „Wann entsteht ein chinesischer Film, der so beliebt ist, wie Avatar? Wann könnte die 100 Milliarden Yuan (14,8 Milliarden Euro) Marke für das Jahreseinkommen chinesischer Filme erreicht werden?“ Solche Fragen wurden vor kurzem beim Forum „Chinesische Filme 2015: Neue Standards, Neue Themen, Neue Herausforderungen“ diskutiert.
Zeitalter ist gekommen, in dem Regisseure das filmen, was die Zuschauer sehen wollen
Statistiken der Firma EntGroup zufolge, Chinas erste Beratungsfirma für Entertainment-Industrie, betrugen die Bruttoeinkommen der chinesischen Filme im Februar diesen Jahres 65 Millionen US-Dollar, wodurch sie zum ersten Mal den Monatswert von US-Produktionen, nämlich 64 Millionen US-Dollar, übertrafen und weltweit den ersten Platz belegt hatten. Besonders erwähnenswert ist, dass die Einnahmen vom 19. Februar auf 36 Millionen Yuan (etwa 53,34 Millionen Euro) kamen: ein Rekord in der Geschichte. Diese Daten haben das Selbstvertrauen vieler Fachleute in der chinesischen Filmbranche gestärkt.
„Das Zeitalter, in dem Inhalt und Geschmack des Zuschauers am wichtigsten sind, ist angebrochen. Früher hieß es: Was die Regisseure filmen, das sehen sich die Zuschauer an. Jetzt ist es umgekehrt, denn die Regisseure richten sich nach den Zuschauern“, lautet die allgemeine Erkenntnis.
Allerdings weist der bekannte Filmkommentator Tan Fei darauf hin: „Viele meinen, dass der Höhepunkt der Entwicklung des chinesischen Films bereits begonnen hat, aber in der Wirklichkeit haben wir noch einen langen Weg vor uns.“ Trotzdem seien die Einnahmen im Februar ein enormer Erfolg, wenn man berücksichtigt, dass zu der Zeit viele Chinesen wegen des Frühlingsfestes verreist waren.
Derzeit besitzt China rund 25.000 Kinoleinwände, aber es werden täglich mehr. 2013 hatte nach einer Umrechnung jeder Chinese im Jahr 0,87 Filme im Kino gesehen – im Vergleich zu Südkorea (4,12 Mal) oder Frankreich (3,44 Mal) lächerlich wenig. Gerade deswegen sieht die Film- und Kinoindustrie hier große Lücken.