Chinesische Automarken kämpfen um Käufer

BEIJING, 31. März (Xinhuanet) -- Herr Wang aus der ostchinesischen Stadt Qingdao fährt einen Dongfeng Peugeot 307. Er hat das Auto vor sechs Jahren gekauft. Eigentlich hatte er den Kauf einer chinesischen PKW-Marke geplant. Freunde hatten ihm aber davon abgeraten.

„Autos von chinesischen PKW-Marken haben am Anfang kleine Macken, die in fünf Jahren oder später zu großen Problemen werden. Die Leistung lässt deutlich nach. Befreundete Mechaniker haben mir geraten, kein Auto einer chinesischen Marke zu kaufen. Sollte ich jetzt noch ein neues Auto kaufen, werde ich wohl wieder das eines Joint Ventures oder von einer westlichen Marke nehmen."

Wenn die Produkte nicht gut sind, dürfen sich Hersteller nicht darüber beschweren, dass Kunden sie nicht kaufen.

Aber Chinas Autobauer waren in den letzten Jahren nicht untätig. Statistiken zufolge sind im Jahr 2000 bei 100 Autos chinesischer PKW-Marken durchschnittlich 300 Defekte aufgetreten, im Jahr 2011 waren es durchschnittlich 232. Die Zahl der Defekte bei internationalen Marken lag hingegen bei nur 131. Inzwischen sind die Defekte bei chinesischen Autos auf durchschnittlich 50 gesunken, doch die Konsumenten interessiert das nicht. Xu Yanhua, Vize-Generalsekretärin der China Automobile Association (CAA), erklärt dazu:

„Es gibt immer noch Unterschiede zu westlichen Marken. Noch wichtiger ist aber, dass die Konsumenten unsere Fortschritte nicht nachvollziehen können. Eigentlich ist unsere Ausstattung sogar noch besser als die von westlichen Autos."

Einige chinesische Autohersteller haben erklärt, sie könnten die Konsumenten verstehen. Aber wie können sie die Situation ändern?

Chinas Autobauer müssen den Schwerpunkt noch stärker auf die Forschung legen und sich schneller entwickeln. Da stimmt jedes Unternehmen zu, aber ist es dafür schon zu spät?

Im Vergleich zu westlichen Marken können chinesische Autos inzwischen nicht einmal mehr einen Preisvorteil für sich verbuchen.

Generalinspektor der Geely Holding Gesellschaft, Yang Xueliang, sagt:

„Die Konsumenten haben immer höhere Erwartungen, die Ansprüche steigen. Natürlich bemühen sich die chinesischen PKW-Marken, besser zu werden und können dies auch nach und nach. Wir haben jetzt zum Beispiel ein Forschungszentrum mit Volvo gegründet. So können unsere Produkte mit den weltweit führenden Autos konkurrieren."

Es war ein Schock für den weltweiten Automarkt, als Geely 2010 Volvo für 1,8 Milliarden Dollar aufgekauft hat. Chinesische Unternehmen wie Geely, die im Ausland fortgeschrittene Technologien besitzen, sind aber nicht selten. Zu ihnen gehört auch Chery Automobile. Die Firma hat mit einem technischen Team aus dem Ausland die Marke Guanzhi geschaffen. Autohersteller BYD arbeitet mit Daimler zusammen, um das Automodell Tengshi auf den Markt zu bringen.

Es gibt Dutzende chinesische PKW-Hersteller und über 100 verschiedene Fahrzeugmodelle. Bei diesem Umfang ist es fast unmöglich, dass jedes einzelne Modell stark ist. Dong Yang, Generalsekretär der CAA, sieht die Zukunft kritisch. Die meisten chinesischen PKW-Marken würden verschwinden, nur die wenigen starken blieben am Ende übrig, so Dong.

„Wer spät in den Markt eingetreten ist oder bisher keine großen Gewinne verzeichnen konnte, sollte bereits jetzt vom Markt zurücktreten. Es gibt nicht nur ausländische Konkurrenten, die inländische Konkurrenz ist sogar noch größer. Erst nachdem viele Marken den Kampf ums Überleben verloren haben und aus dem Markt ausgeschieden sind, können Chinas Autohersteller wie der Phönix aus der Asche auferstehen."

(Quelle: german.cri.cn)

 

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