Zahl verkaufter Handys steigt – Marktanteil chinesischer Hersteller bei 30 Prozent
BEIJING, 3. April (Xinhuanet) -- OPPO, ein chinesischer Hersteller, hat kürzlich zwei Smartphones – das "OPPO N3" und "N5" – in Marokko vorgestellt, womit die Zahl der in Afrika aktiven chinesischen Handyhersteller bei über 10 liegt.
Die ersten Hersteller, die in den afrikanischen Markt vordrangen, seien praktisch Fabriken mit Sitz in Shenzhen (Provinz Guangdong) gewesen, die Kopien bekannter Markengeräte herstellen, zitierte China Business News Yan Zhanmeng, Senior Analyst bei IDC China. Dank des Smartphone-Booms von 2013 würden inzwischen auch berühmtere chinesische Hersteller versuchen, auf den afrikanischen Märkten Fuß zu fassen, fügte Yan hinzu.
Die IDC-Daten zeigen, dass der Marktanteil der chinesischen Handymarken von 15 Prozent (2012) auf 30 Prozent (2014) gestiegen ist. Huawei, Tecno und Alcatel haben die Top fünf des afrikanischen Markts erreicht, der im letzten Jahr um 108 Prozent gewachsen ist.
Afrika hat eine Bevölkerung von einer Milliarde Menschen, das entspricht etwa 15 Prozent der Weltbevölkerung. Am wichtigsten ist, dass die Anzahl der Mobilfunknutzer schon bei über 200 Millionen liegt – selbst während der Finanzkrise 2009 wuchs der Markt um starke 14,8 Prozent.
Nigeria, mit der größten Bevölkerung in Afrika, hat derzeit die meisten Handynutzer – nähmlich 16 Prozent aller Mobiltelefonnutzer auf dem Kontinent –, gefolgt von Ägypten und Südafrika. In den nächsten fünf Jahren wird das offensichtlichste Wachstum in Zentral- und Ostafrika stattfinden, wobei es in Äthiopien, Kongo, Eritrea und Madagaskar voraussichtlich mehr als 100 Prozent erreichen wird.
Der afrikanische Markt für Smartphones wuchs im Jahr 2014 laut Yan um sagenhafte 108 Prozent. Der IDC-Analyst fügte hinzu, dass Huawei bei den Warensendungen direkt hinter Samsung auf Rang zwei liege. Im vergangenen Jahr stieg der Verkauf Huaweis im Nahen Osten und Afrika um mehr als 300 Prozent, gefolgt von Asien und Lateinamerika (+98%) und Europa (+68%).
Das Afrika sich zu einem großen Markt entwickle, könne laut Yan drei Gründen zugeschrieben werden. Erstens: wirtschaftliche Faktoren -- die Smartphone-Industriekette ist klein. Zweitens: Chinesische Marken machen wohl einen guten Eindruck auf die Afrikaner. Drittens lässt die marktorientierte afrikanische Wirtschaft einigen Herstellern einfach viel Raum.
Für chinesische Smartphone-Hersteller wird der Kampf um Marktanteile in Übersee wiederum in einen langwierigen Krieg enden, wie er immer nach einigen anfänglichen Preis- und Marken-Schlachten folgt.
Ein Brancheninsider sagte, dass einige afrikanische Länder – um Smartphone-Importe aus China zu verhindern – zusätzliche Einfuhrbedingungen sowie eine nationale Zertifizierung eingeführt hätten. Patente seien in diesem Zusammenhang ein weiteres Thema.
Der Geschäftsführer von Gionee, Lu Weibing, sagte, die beste Lösung sei die OEM-Zusammenarbeit mit einigen lokalen Marken. Derzeit hat Gionee – ein Hightech-Unternehmen mit Schwerpunkt auf die Forschung und Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von mobilen Kommunikationsgeräten – etwa 10 OEM-Partner weltweit, und vom Marktanteil her steht es in Mittelafrika schon auf Platz zwei.
"Wir müssen bei der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern unvoreingenommen sein. Wir haben gegenseitiges Vertrauen und die Zeit wird den Beweis dafür liefern", fügte Lu hinzu.
(Quelle:german.china.org.cn)