Mehr Aktien für Leerverkäufe zugelassen

BEIJING, 19. April (Xinhuanet) -- Die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde hat am Freitag bekannt gegeben, dass sie die Anzahl der Aktien, in denen die Anleger "short" gehen können, erhöhen wird, um den Börsen des Landes inmitten der derzeitigen Hausse "Nachschub" für einen weiter anhaltenden Anstieg der Aktienkurse zu liefern.

Die Behörde (engl. China Securities Regulatory Commission, CSRC) erweiterte die Zahl der qualifizierten Aktien – im Rahmen des Handelsprogramms, das es Investoren ermöglicht, Wertpapiere zu leihen und am Markt Leerverkäufe zu machen – auf 1100.

"Short Selling" (dt. Leerverkäufe) bezeichnet den Verkauf von Wertpapieren, die nicht Eigentum des Verkäufers sind, oder solcher, die der Verkäufer geliehen hat. Es ist motiviert durch die Überzeugung, dass der Preis eines Wertpapiers sinken wird, wodurch es zu einem niedrigeren Preis zurückgekauft werden kann, um Profit zu machen.

Anleger könnten ab sofort auch Aktien börsengehandelter Fonds (engl. exchange traded funds, ETFs) zu niedrigeren Preisen als dem Marktpreis verkaufen und durch Leerverkäufe gemachte Gewinne in qualifizierten Wertpapiere mit hoher Liquidität investieren, sagte Deng Ge, Sprecher der CSRC.

Institutionelle Anleger würden zur Teilnahme an Leerverkäufen ermutigt, während die CSRC zusammen mit den Börsen an der Optimierung des Handelssystems und der Förderung eines marktorientierten Grundsatzes für die Verhandlung der Handelsgebühren und der Zeitspanne für Leerverkäufe arbeite, sagte Deng auf einer Pressekonferenz in Beijing.

China hat sich stetig bemüht, die Anzahl der Finanzderivate im Markt zu erhöhen und den Investoren so mehr Werkzeuge zur Absicherung von Risiken zu bieten.

Zwei neue Derivate, die Börsenindex-Terminkontrakte des SSE-50-Index (für Standardwerte) und des CSI 500 (kleine und mittlere Werte), wurden am Donnerstag erstmals in Shanghai gehandelt.

Aber die frenetische Stimmung im A-Aktienmarkt schien durch die Einführung der Leerverkaufs-Instrumente unberührt.

Am Freitag beendete der Shanghai Composite Index (SCI), der wichtigste Benchmark-Index Chinas, die sechste Woche in Folge mit einem deutlichen Gewinn von 2,2 Prozent und schloss bei 4287,3 Punkten.

Die CSRC warnte neue Investoren erneut vor den potenziellen Risiken im mittlerweile richtig heißgelaufenen Aktienmarkt des Landes.

Die Anzahl der neuen Handelskonten schnellte im ersten Quartal auf 7,95 Millionen, mehr als das Vierfache des gleichen Zeitraums im vergangenen Jahr, sagte die CSRC. Die Mehrheit, nämlich 62 Prozent der neuen Investoren, wurde nach 1980 geboren, während nur 5,2 Prozent der „Neuen“ älter als 55 Jahre sind.

Deng sagte, dass die Regulierungsbehörde auch weiterhin illegale Aktivitäten bei Differenzgeschäften und Leerverkäufen sowie beim Handel auf der neuen dritten Plattform – einer nationalen Plattform zur Übertragung für Anteile nicht börsengehandelter Startups – bekämpfen werde. Spekulation hat den Marktwert der Plattform auf inzwischen mehr als eine Billion Yuan (150 Mrd. Euro) katapultiert.

Der A-Aktiemarkt zeigt eine zunehmend ungleiche Leistung zwischen den großen Blue Chips-Aktien (Spitzenwerte) und den kleineren Aktien. Der Index der Startup-Plattform "ChiNext" sank am Freitag um 0,82 Prozent, nachdem er am Donnerstag schon um fast 5 Prozent abgestürzt war.

(Quelle: german.china.org.cn)

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