Unbekannte Überreste entdeckt: Neue Erkenntnisse über den Verlauf der Großen Mauer

BEIJING, 17. April (Xinhuanet) -- Archäologen haben Überreste der Großen Mauer an der Grenze zwischen dem Autonomen Gebiet Ningxia Hui und der Provinz Gansu im Nordwesten Chinas entdeckt und damit die allgemein Annahme widerlegt, dass es keine Mauerabschnitte in diesem Gebiet gebe.

Die Überreste, bestehend aus neun Abschnitten mit einer Gesamtlänge von mehr als 10 Kilometern, gehören nach Angaben von Zhou Xinghua, dem ehemaligen Kurator des Museums der Autonomen Region Ningxia Hui und Experten für die Große Mauer, vermutlich zu dem Teil der Mauer, der während der Qin-Dynastie (221-206 v. Chr.) erbaut wurde.

Die Funde wurden im März und April von Zhou und anderen Wissenschaftlern gemacht. Sie bieten Historikern neue Erkenntnisse darüber, wo die Mauer gebaut wurde. “Endlich sind wir in der Lage, uns ein Gesamtbild von der Großen Mauer in der Qin-Dynastie zu machen”, erklärte Zhou.

Von den Überresten erstrecken sich sechs aus Stein oder Löss erbaute Abschnitte über 10 Kilometer zwischen dem Dorf Nanchangtan in Ningxia und dem Kreis Jingyuan in Gansu am Südufer des Gelben Flusses. Aufgrund von Überschwemmungen und natürlichem Verfall reduzierte sich die Höhe dieser Mauerabschnitte auf einen bis fünf Meter.

Die anderen drei Abschnitte aus Löss befinden sich in der Region Damiao im Kreis Jingyuan. Sie sind insgesamt 50 Meter lang und fünf Meter hoch.

Um ausländische Invasoren im Winter an der Überquerung des zugefrorenen Gelben Flusses zu hindern, baute das Qin-Reich, das während der Periode der Streitenden Reiche (475-221 v. Chr.) mehrere Mächte besiegte und später die Qin-Dynastie begründete, Zhou zufolge Festungen entlang des am Fluss gelegenen Tals.

Die Große Mauer gehört seit 1987 zu den Weltkulturerbestätten der UNESCO. Die Zentralregierung hat während des 11. Fünfjahresplans (2006-2010) mehr als 500 Millionen Yuan (rund 81,6 Millionen Dollar) für ihren Schutz ausgegeben.

(Quelle: german.china.org.cn)

 

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