Ausländische Autohersteller setzen voll auf China
Der chinesische Schauspieler Zhang Zhen und seine Kollegin Gao Yuanyuan bei einem Fotoshooting in Shanghai. (19. April 2015)
BEIJING, 21. April (Xinhuanet) -- Ausländische Automobilhersteller stopfen weiterhin viel Geld in ihre Fabriken in China, dem größten Automobilmarkt der Welt – obwohl derzeit der größte wirtschaftliche Abschwung seit einem Vierteljahrhundert ihr Umsatzwachstum in China lässt.
Marktführer Volkswagen (VW) und General Motors (GM) zeigen keine Anzeichen, auf ihre geplanten Investitionen verzichten zu wollen, während Toyota und Ford in China ebenfalls Expansionspläne haben.
Und das trotz der Konjunkturabschwächung, die den Automobilmarkt im ersten Quartal belastet hat, als die Umsätze um lediglich 3,9 Prozent wuchsen – verglichen mit 9,2 Prozent vor einem Jahr – und damit deutlich unterhalb der Wachstumsmarke von 7 Prozent blieben, die der chinesische Verband der Automobilhersteller (CAAM) für dieses Jahr prognostiziert hat.
Ausländische Automobilhersteller, von denen viele in dieser Woche auf der Shanghai Autoshow neue Produkte für den chinesischen Markt vorstellen werden – einschließlich Fords überarbeitetem Taurus Sedan –, ficht die Verlangsamung im ersten Quartal nicht an. Doch sobald sich der Fallout der weiteren wirtschaftlichen Verlangsamung im Rest des Jahres niederschlage, werden die globalen Automobilhersteller ihre China-Expansionspläne möglicherweise nochmal überdenken müssen, sagte James Chao, Leiter der IHS Automotive in Asien.
Eine Handvoll ausländischer Automobilhersteller wächst immer noch stärker als der Markt – Ford erreichte zum Beispiel im ersten Quartal ein Umsatzwachstum von 9 Prozent.
"Es liegen immer noch Welten zwischen den heimischen Autobauern, deren Werke vielleicht zu 60 Prozent ausgelastet sind, und den ausländischen Herstellern, die auf eine Auslastung von 80 bis 85 Prozent kommen. Es ist wirklich ein großer Unterschied", sagte Chao.
Anthony Lau, Direktor der Marktforschung des Shanghaier Beratungsunternehmens TNS Sinotrust, sagte, dass selbst ein hohes einstelliges Wachstum im chinesischen Autohandel besser sei als die Verkaufszahlen in anderen Märkten.
Auf China entfielen im letzten Jahr mehr als die Hälfte der gesamten Industrieausgaben für neue oder erweiterte Kapazitäten, mit Investitionen in neue Werke in Höhe von 11,7 Milliarden Euro, heißt es in einer jährlichen kanadischen Studie zu den Ausgaben der Automobilhersteller.
Aufbau zusätzlicher Kapzitäten
Ausländische Automobilhersteller werden wahrscheinlich noch mehr ungenutzte Kapazitäten von kleineren inländischen Unternehmen aufkaufen, sagte Chao am IHS. Kurz zuvor hatte Ford den Erwerb einer Fabrik von Harbin Hafei Automobile angekündigt, was Fords Produktionskapazität in China um 200.000 Fahrzeuge pro Jahr erhöhen wird, sobald die technischen Verbesserungen der Fabrik abgeschlossen sind (2016).
Zuvor hatte Ford im letzten Monat ein neues Werk im ostchinesischen Hangzhou mit einer jährlichen Kapazität für 250.000 Fahrzeuge eröffnet.
Volkswagen strebe in China eine Produktionskapazität von 5 Millionen Fahrzeugen pro Jahr bis 2019 an – von 3,5 Millionen im Jahr 2014 – als Teil des 22 Milliarden Euro Investitionsschubs, so eine VW-Sprecherin. General Motors hat das gleiche Ziel, will die 5-Millionen-Marke aber ein Jahr früher erreichen als VW.
Zu dem Zeitpunkt, an dem diese Fabriken die Produktion aufnehmen, werden die Jahre des halsbrecherischen zweistelligen Wachstums wahrscheinlich lange vorbei sein: Volkswirte prognostizieren 7 Prozent BIP-Wachstum in diesem Jahr und einen weiteren Rückgang bis hinunter auf 6,8 Prozent im Jahr 2016.
(Quelle: german.china.org.cn)