Verbotene Stadt begrenzt Besucherzahlen
BEIJING, 18. Mai (Xinhuanet) -- Was den Muslimen Mekka – ist den Chinesen die Verbotene Stadt in Beijing. Und auch ein jeder ausländische Tourist will einmal auf den Spuren der alten Kaiser wandeln. Um die Besuchermassen zum Wohle der allgemeinen Sicherheit einzugrenzen, wird nun ein neues Ticket-System eingeführt.
Die Verbotene Stadt in Beijing lanciert ein Pilotprojekt zur Begrenzung der enormen Touristenmassen, die täglich in den Wohn- und Regierungssitz der Kaiser des Alten Chinas strömen. Ab dem 13. Juni wird die tägliche Besucherzahl auf 80.000 begrenzt werden, so die Verwaltung des Palastmuseums am Sonntag.
Gleichzeitig wird ein neues Ticket-System in Kraft treten, das die namentliche Registrierung beim Ticketerwerb vorsieht. Gruppentickets können dann nur noch online gebucht werden, die Ticketschalter vor Ort sollen abgeschafft werden.
Die Eindämmung der Besuchermassen ist sowohl im Hinblick auf die Sicherheit der kulturellen Relikte als auch auf die der Touristen unerlässlich, so Shan Jixiang, der Leiter des Palastmuseums der Verbotenen Stadt.
Seit Jahren zählt die weltberühmte UNESCO-Weltkulturerbestätte mit ihrer über 600 Jahre alten Geschichte jährlich bereits mehr als 10 Millionen Besucher.
Die Erfassung der letzten drei Jahre belegt nun, dass die durchschnittliche jährliche Besucherzahl die 15 Millionengrenze durchbrochen hat. Damit toppt die Verbotene Stadt vergleichbare Touristenattraktionen wie den Louvre in Paris oder das British Museum in London bei Weitem.
Die Begeisterung der Touristen für die historische Stätte stellt einen enormen Druck in Bezug auf den Service-Standard und die Sicherheitskontrolle dar, betont Shan.
Vor diesem Hintergrund arbeitet die Palastverwaltung derzeit an einem neuen Ticketsystem, das die Buchung von Eintrittskarten für den Besucher vereinfachen und riesige Schlangen vor den Ticketschaltern vermeiden soll. Für die Verwaltung ist das neue System ein Kontrollmechanismus, mit dem die Touristenmassen vor allem während der Hauptsaison reguliert werden sollen.
Die Einführung eines neuen Ticket-Systems zur Eindämmung der Besucherströme mag einleuchten, weniger hingegen die damit verbundene Hoffnung der Verwaltung, die Touristen damit auf ganz natürliche Weise dazu bringen zu können, ihre Fahrt ins chinesische Mekka nicht ausgerechnet zu den Hauptreisezeiten zu unternehmen. Stimmt doch die Haupturlaubszeit der arbeitenden Bevölkerung größtenteils mit den nationalen Feiertagen und Festen überein. Als arbeitnehmender Tourist kann man also nur hoffen, dass die Rentnerreisegruppen ein Einsehen haben und ihre Reise in die Nebensaison verlegen und es nicht nach dem Motto laufen wird: wer zuerst bucht, pilgert zuerst … und die anderen sich dann bis zu den nächsten offiziellen Ferien gedulden müssen, um dann eventuell wieder das Nachsehen zu haben. Ins Fäustchen könnten sich am Ende wohl die Reiseveranstalter lachen, die online ein Reisegruppenkontingent erwerben und dies dann aufgrund der Angebot-Nachfrage-Imbalance gewinnträchtig an ihre Touristen verkaufen.
(Quelle: german.people.cn)
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