Chinas Rüstungssektor wird weiter privatisiert
BEIJING, 20. Juli (Xinhuanet) -- Am Donnerstag begann in Beijing die erste „Military and Civilian Industries Integration Expo“. An der zehntägigen Ausstellung präsentieren sowohl staatliche als auch private Hersteller ihre Neuheiten. Die Veranstaltung ist Teil eines Maßnahmenkatalogs, mit dem die Integration der militärischen und der zivilen Industrie gefördert werden soll.
„Die Regierung wird weitere Bereiche im Verteidigungssektor für private Hersteller öffnen und die Anforderungen für die Firmen weiter senken“, verspricht denn auch Xu Dazhe, der Direktor des staatlichen Amts für Wissenschaft, Technik und Industrie für Landesverteidigung, das die chinesische Rüstungsindustrie überwacht. „Die Restriktionen für private Hersteller von militärischer Ausrüstung werden schrittweise aufgehoben. Parallel dazu werden Maßnahmen eingeführt, die staatliche Rüstungsfirmen ermutigen sollen, ihre Komponenten vermehrt von privaten Anbietern zu beziehen.“
Die Privatisierung des Rüstungsmarkts hat in China im Jahr 2005 begonnen. Seither können sich auch Privatfirmen für Aufträge der Volksbefreiungsarmee bewerben. Einzige Voraussetzung hierfür ist der Besitz von vier Regierungslizenzen, welche die Vertrauenswürdigkeit und die technologische Leistungsfähigkeit der Firma belegen.
Nach Angaben von Xu Zhanbin, dem Vizedirektor des Amts für Wissenschaft, Technik und Industrie für Landesverteidigung, verfügen inzwischen fast eintausend Privatfirmen die notwendigen Lizenzen, um Waffen oder militärische Ausrüstung für die Volksbefreiungsarmee produzieren zu können. Der Anteil dieser Firmen am inländischen Rüstungsmarkt beträgt laut Xu rund 40 Prozent.
Die Integration der militärischen und der zivilen Industrie wird jedoch nach wie vor durch eine ganze Reihe von Faktoren beeinträchtigt. Als eines der aktuell größten Hindernisse bezeichnet Xu den schlechten Zugang der privaten Hersteller zu den großen Testanlagen der staatlichen Rüstungsunternehmen.
Die Integration der Verteidigungsindustrie und der zivilen Industrie wurde von Präsident Xi Jinping explizit gewünscht und gehört zu den drei Schwerpunkten der gegenwärtigen Reform des militärischen Systems.
Im vergangenen November hat die Armeeführung eine Liste mit 108 dringend benötigten Ausrüstungsgegenständen veröffentlicht und die Privatindustrie aufgefordert, an der Entwicklung und Herstellung dieser Produkte mitzuwirken. Zwei Monate später hat die Rüstungsabteilung der Volksbefreiungsarmee eine Webseite aufgeschaltet, auf der sich auch private Hersteller um Aufträge bewerben können.
Ding Feng vom „Civil-Military Integration Equipment Research Institute“ hält diesen Schritt für eine Win-win-Situation. Die Privatindustrie erhalte zusätzliche Aufträge, die Armee ihrerseits könne dadurch ihre Kosten im Entwicklungs- und Beschaffungswesen senken.
(Quelle: german.people.cn)
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