Beijing besorgt über US-Aufklärungsflüge

BEIJING, 21. Juli (Xinhuanet) -- Ein Admiral der US-Marine hat am Samstag in einem Aufklärungsflugzeug das Südchinesische Meer sieben Stunden lang überflogen. Das chinesische Verteidigungsministerium hat den Flug am Montag scharf verurteilt.

Die von den US-Streitkräften seit geraumer Zeit in der Nähe von China unternommenen Aufklärungsflüge würden das sino-amerikanische Vertrauen und Chinas Sicherheitsinteressen ernsthaft untergraben und höchstwahrscheinlich auch zu Zwischenfällen auf dem Wasser und in der Luft führen, heißt es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Beijing.

Beim hochrangigen Offizier an Bord der Boeing P8 Poseidon, die am Samstag über chinesisches Territorium flog, handelte es sich um Admiral Scott Swift, den neuen Befehlshaber der amerikanischen Pazifikflotte.

Washington bezeichnete den Flug von Admiral Swift als Routineflug, um die Leistungsfähigkeit eines neuen Spionageflugzeugs zu testen. Genaue Angaben über die Region, die Swift überflog, machten die USA keine.

Frieden und Stabilität im Raum Asien-Pazifik seien im Interesse aller Parteien, betont das chinesische Verteidigungsministerium in seiner am Montag veröffentlichten Erklärung. Gleichzeitig werden die USA darin aufgefordert, mehr Anstrengungen zur Aufrechterhaltung von Frieden und Stabilität in der Region zu unternehmen, und ihr Versprechen zu halten, in Fragen betreffend des Südchinesischen Meeres keine Partei zu ergreifen.

Mit dem Flug vom Samstag hätten die USA ihre Unterstützung für ihre asiatischen Verbündeten im Territorialstreit mit China zum Ausdruck bringen wollen, erklärt Fan Jishe von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Der Flug sei aber auch ein Versuch, Druck auf China auszuüben, da China seine Landgewinnungsprojekte auf einigen Inseln und Riffen der Nansha-Inseln (Spratly-Inseln) inzwischen abgeschlossen habe.

Im Mai hat ein CNN-Reporterteam an Bord eines amerikanischen Überwachungsflugzeug das Südchinesische Meer überflogen. Beijing bezeichnete das Vorgehen der US-Armee damals als „verantwortungslos und gefährlich“. Die Fotos, die Admiral Swift in einer P8 Poseidon über dem Südchinesischen Meer zeigen, wurden am Sonntag veröffentlicht.

Laut Fan hängt der Überflug vom Samstag auch eng mit Swifts jüngstem Philippinen-Besuch zusammen. Die Bilder würden den amerikanischen Verbündeten ein falsches Sicherheitsgefühl vorgaukeln, warnt Fan: „Dies wird nicht zum Abbau der maritimen Spannungen beitragen, sondern die Probleme weiter verschlimmern.“

Der philippinische Verteidigungsminister Voltaire Gazmin hat den Flug von Swift begrüßt. Der Flug des Admirals zeige die Bereitschaft der USA, ihre Verbündeten im Territorialstreit mit China zu unterstützen.

(Quelle: german.people.cn)

 

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