E-Commerce gibt Chinas ländlicher Wirtschaft neue Impulse

BEIJING, 3. August (Xinhuanet) -- Durch die Umsetzung der Strategie „Internet plus" weist der E-Commerce in verschiedenen Aspekten in China eine sprunghafte Entwicklung auf. In manchen ländlichen Gebieten treten immer mehr sogenannte „Online-Handel-Dörfer" auf, die besondere Produkte produzieren und über das Internet absetzen. Dies bringt enorme Vorteile für die Beschäftigung der Bauern und eine Zunahme des Einkommens der ländlichen Bevölkerung.
 
Sun Xueping, Parteisekretär des Dorfs Sunzhuang in der Stadt Heze in der ostchinesischen Provinz Shandong, sagte dazu, vor 2013 stammten die Einnahmen der Bauern hauptsächlich aus Getreideanbau und Wanderarbeit. Das habe sich im letzten Jahr in Sunzhuang aber stark verändert. Der Online-Handel habe sich in dem Dorf rasant entwickelt. Dieses Jahr haben 310 der 460 Haushalte im Dorf Online-Läden errichtet. Insgesamt seien 16 Kleidungs- und Schmuckfirmen etabliert worden. Zwei davon hätten ein jährliches Absatzvolumen von über 5 Millionen Yuan. Damit seien 1100 Dorfbewohner beschäftigt. Mittlerweile hätten bereits 46 der 217 als arm eingestuften Haushalte ihre Armut bewältigt. Sun Xueping fügte hinzu, die Dorfbewohner könnten durch die neue Entwicklung mit einem beträchtlichen täglichen Einkommen rechnen. Das Dorf habe vor, sich in den kommenden zwei Jahren von seiner Armut komplett zu befreien.  

„Die Händler sagen mir, dass sie sich jetzt sehr wohl fühlen. Statt der harten Arbeit können sie nun täglich nur durch einige Mausklicks mehr als 20.000 Yuan verdienen. Manche haben sogar tägliche Einnahmen von mehr als 100.000 Yuan!"

Experten sind der Ansicht, dass der E-Commerce, ein Cyber-Existenzgründungsportal mit niedriger Schwelle, hauptsächlich mittelgroßen bzw. kleinen Betrieben sowie individuellen Existenzgründern dient. Für die Bauern, die ein niedriges Einkommen, eine schwache Risikoabwehrkompetenz und verhältnismäßig viel Freizeit haben, entspricht der E-Commerce ihren realen Bedürfnissen.

Der Experte Chen Liang meint, im Jahre 2014 habe sich das sogenannte „Taobao-Dorf" als repräsentativstes Modell für den E-Commerce in ländlichen Gebieten herauskristallisiert. Das Modell habe sich sprunghaft entwickelt. Es gebe bereits mehr als 200 „Taobao-Dörfer" mit einem jährlichen Absatzvolumen von 10 Millionen Yuan, also umgerechnet 1,47 Millionen Euro. In diesem Jahr habe sich diese Tendenz fortgesetzt. Er nannte die Provinz Zhejiang als ein Beispiel.  

„Im ersten Quartal 2015 gab es in Zhejiang 247 Dörfer mit einem Absatzvolumen von über 2,5 Millionen Yuan. Wenn man das auf das Jahr hochrechnet, ist zu erwarten, dass die Zahl der Dörfer mit einem Volumen von über 10 Millionen Yuan um ein Vierfaches gestiegen ist. Wir vermuten, dass 2015 landesweit 600 bis 700, oder sogar noch mehr Taobao-Dörfer entstehen werden".

Diesen Erfolgen entsprechend leistet die chinesische Regierung nach allen Kräften Unterstützung für die betreffenden Dörfer. Der Pressesprecher des Handelsministeriums, Shen Danyang, sagte vor kurzem:

„Eine Förderung des E-Commerce in ländlichen Gebieten ist ein wichtiger Teil des spezialisierten Projekts „Internet plus Zirkulation" des Handelsministeriums. In diesem Jahr wird vor allem finanzielle Unterstützung gewährt. Bisher hat die chinesische Zentralregierung bereits für 200 Kreise der 26 mittel- bzw. westchinesischen Provinzen Kapital in Höhe von 3,7 Milliarden Yuan bereitgestellt."

 (Quelle: german.cri.cn)

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