Weniger Wanderarbeiter, höhere Lohnkosten

BEIJING, 3. August (Xinhuanet) -- Offiziellen Daten zufolge ist die Zahl der Wanderarbeiter in China bis Ende Juni im Jahresvergleich nur um ein Prozent gestiegen. Da das Reservoir an Wanderarbeitern nicht mehr unerschöpflich ist, steigen die Lohnkosten.

Das Ministerium für Humanressourcen und Sozialversicherung hat die Situation in 500 Dörfern in zehn Provinzen untersucht. Die Daten zeigen, dass die Zahl der neuen Wanderarbeiter in den untersuchten Dörfern in der ersten Hälfte dieses Jahres im Jahresvergleich nur um ein Prozent auf 294.000 gestiegen ist.

Die Wachstumsrate der Wanderarbeiter hat sich seit 2010 in vier Jahren hintereinander verlangsamt. War 2010 noch ein Anstieg um 12,45 Millionen verzeichnet worden, betrug der Zuwachs im vergangenen Jahr nur noch 5,01 Millionen. Yang Zhiming, der ehemalige Vizeminister des Ministeriums für Humanressourcen und Sozialversicherung, hat bereits am Anfang dieses Jahres darauf hingewiesen, dass das Reservoir an Wanderarbeitern nicht „unerschöpflich“ ist.

Die Verlangsamung der Wachstumsrate von Wanderarbeitern hat höhere Lohnkosten zur Folge. Im Jahr 2014 betrug das durchschnittliche Monatseinkommen eines Wanderarbeiters 2864 Yuan (420 Euro), was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 9,8 Prozent entspricht.

Die Erhöhung der Lohnkosten von Wanderarbeitern sei mit der beschleunigten Alterung der Bevölkerung unvermeidlich, sagt Zhang Chewei, der stellvertretende Direktor des Instituts für Bevölkerung und Arbeitswirtschaft der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

Die Zahl der erwerbstätigen Bevölkerung ist in China seit einigen Jahren rückläufig. Die Wachstumsrate der Wanderarbeiter hat sich ebenfalls verlangsamt, weil die meisten jungen Wanderarbeiter bereits in die Städte gezogen sind. Diese beiden Faktoren werden zu einer Erhöhung der Lohnkosten führen.

(Quelle: german.people.cn)

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