Türkei und USA kooperieren im Kampf gegen „Islamischen Staat"

BEIJING, 7. Aug (Xinhuanet) -- Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat mitgeteilt, dass die ersten US-Kampfflugzeuge bereits in der Türkei angekommen seien und schon bald mit Angriffen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat" beginnen würden. Seit Ende Juli hat die Türkei ihre Anti-Terror-Strategie verändert, fährt kontinuierlich Luftangriffe auf die Extremisten in Syrien und hat sich der von den USA geleiteten Anti-IS-Allianz angeschlossen. Die Zusammenarbeit der Türkei mit den USA im Kampf gegen IS beinhaltet drei Schwerpunkte: Erstens hat die Türkei ihre Militärstützpunkte für die USA geöffnet. Cavusoglu erklärte dazu, dass amerikanische Drohnen und Kampfjets bereits in der Türkei eingetroffen seien, um schon bald Angriffe auf IS-Stützpunkte zu starten. Am selben Tag bestätigte das Pentagon, amerikanische Drohnen würden erstmals in der Türkei auf Luftangriffe in Syrien vorbereitet.

Zweitens haben sich die Türkei und die USA darauf verständigt, von der US-Armee trainierte „moderate syrische Rebellen" in die Grenzregion zu entsenden, um dem IS Widerstand zu leisten. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sollen diese syrischen Rebellen von türkischen und amerikanischen Kampfflugzeugen unterstützt werden. Ziel sei es, logistische Transportwege des IS aus Syrien heraus abzuschneiden.

Drittens wollen die beiden Staaten gemeinsam an der türkisch-syrischen Grenze eine „IS-freie Zone" errichten. Durch Luftangriffe und Bodeneinsätze der syrischen Rebellen sollen die IS-Kräfte aus der Region vertrieben werden. Daraufhin sollen die Rebellen mit Unterstützung der Türkei und der USA die Grenzgebiete unter Kontrolle bringen und einen Lebensraum für syrische Flüchtlinge schaffen, die sich derzeit noch in der Türkei befinden.

Beobachter sind der Ansicht, dass die neue Anti-Terror-Strategie von der türkischen Bevölkerung unterstützt wird, da sie der territorialen Sicherheit des Staates dient. Zudem werde der Richtungswandel auch das Vertrauen der internationalen Gemeinschaft und ihrer Organisationen, wie der NATO, in die Türkei wieder stärken.

Die von den USA genutzte Militärbasis im Süden der Türkei liegt nur 100 Kilometer entfernt von der Grenze zu Syrien, was die Reaktionszeit der US-Armee verringert und gleichzeitig die Reichweite ihrer Aufklärungsflugzeuge vergrößert. Bislang mussten amerikanische Jäger von Kuwait und Jordanien aus starten.

Doch bei aller Einigkeit gibt es noch einige Streitpunkte, vor allem im Bezug auf die kurdischen Einheiten, die in Syrien ebenfalls gegen die IS-Extremisten kämpfen. Die kurdische Volksschutzeinheit (YPG) ist eine Miliz, die der kurdischen „Demokratischen Unionspartei" in Nordsyrien angehört. Die YPG hat im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzung mit dem IS in Syrien an Stärke und Einfluss gewonnen. Mittlerweile gelten die kurdischen Einheiten als Bodenalliierte der USA. Die türkische Regierung sieht in der Volksschutzeinheit und der „Demokratischen Unionspartei" jedoch Verbündete der Arbeiterpartei PKK, einer Untergrundorganisation, die von der Türkei, aber auch von der EU und den USA als terroristische Vereinigung eingestuft wird und die Gründung eines unabhängigen kurdischen Staates anstrebt. Die türkische Armee hat die Offensive gegen den Islamischen Staat daher auch genutzt, um gegen die Stellungen der PKK vorzugehen und die kurdischen Kräfte zu schwächen, obwohl diese gegen den „gemeinsamen Feind" IS kämpfen.

(Quelle: german.cri.cn)

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