Schweinefleisch treibt Inflation in die Höhe

BEIJING, 10. August (Xinhuanet) -- Zhang Ming kauft ihr Fleisch und Gemüse fast jeden Tag in ein und demselben Supermarkt im Bezirk Fengtai im Süden von Beijing. Am Sonntag musste die 60-Jährige zu ihrer großen Verwunderung feststellen, dass ein Kilo Schweinefilet bereits für 45 Yuan (6,6 Euro) über die Ladentheke geht. „Der Preis ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ein Kilo vor einigen Monaten noch nicht einmal 35 Yuan gekostet hat“, findet die Rentnerin.

Ein Blick auf die Statistik bestätigt den Eindruck von Zhang. Nach Angaben des nationalen Statistikamts stieg der durchschnittliche Preis für Schweinefleisch in China im Juli im Jahresvergleich um 16,7 Prozent, beim Gemüse waren es 10,5 Prozent. Gemäß dem Amt sind die Preise für Schweinefleisch und Gemüse die Hauptgründe dafür, dass die Verbraucherpreisinflation in der Volksrepublik so hoch ist wie seit neun Monaten nicht mehr.

Infolge der höheren Preise für Nahrungsmittel stieg Chinas Verbraucherpreisindex (VPI) im Juli im Vorjahresvergleich um 1,6 Prozent. Im Juni waren es erst 1,4 Prozent. In der ersten Jahreshälfte nahm der VPI gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 1,3 Prozent zu. Der VPI ist der Hauptindikator für die Inflation.

Die Firmenchefs – mit Ausnahme jener aus der Lebensmittelbranche – zerbrechen sich derweil den Kopf über Maßnahmen gegen den Deflationsdruck, mit dem ihre Unternehmen konfrontiert sind. Der Preis für Produkte frisch ab Werk, der vom Erzeugerpreisindex (EPI) erfasst wird, fiel im Juli zum 40. Monat in Folge und ist neu so niedrig wie seit Oktober 2009 nicht mehr. Im Mai war der EPI im Vergleich zum Vorjahr erst um 4,6 Prozent zurückgegangen. Im Juni waren es 4,8 Prozent, im Juli jedoch bereits 5,4 Prozent.

Die Ökonomen rechnen damit, dass sich die Deflation im Non-Food-Bereich auch negativ auf das Wirtschaftswachstum in der zweiten Hälfte dieses Jahres auswirken wird. Einige befürchten sogar, dass das von der Regierung angestrebte Jahresziel von sieben Prozent Wachstum in Folge der hohen Deflation nicht erreicht werden kann. Angesichts der durch Nahrungsmittel verursachten Verbraucherpreisinflation halten die meisten Experten eine Lockerung der Geldmarktpolitik in naher Zukunft für eher unwahrscheinlich.

(Quelle: german.people.cn)

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