Deutschland misstraut dem neuen Deal mit Griechenland
BEIJING, 14. August (Xinhuanet) -- Die deutsche Bundesregierung drückte seine Bedenken aus hinsichtlich des dritten Rettungspakets, das Griechenland am Dienstag mit seinen internationalen Gläubigern ausgehandelt hat. Man wolle das Geschäft in den nächsten Tagen unter die Lupe nehmen.
"Wir werden uns die Resultate in den kommenden Tagen genau ansehen“, sagte der stellvertretende Finanzminister Jens Spahn zum deutschen Fernsehsender N-TV, nachdem griechische Beamten verkündet hatten, dass sie ein dreijähriges Rettungspaket im Wert von 85 Milliarden Euro mit den internationalen Gläubigern ausgehandelt hatten.
Gemäß dem Abkommen – das dritte innerhalb von fünf Jahren – muss Griechenland Haushaltsanpassungen und andere Reformen durchführen, um weitere Hilfen zu erhalten. Auf diese ist das Land dringend angewiesen, um in der Eurozone bleiben und das Wirtschaftswachstum wieder herstellen zu können.
Spahn sagte, Deutschland wolle als der größte Beitragszahler der verschiedenen Rettungspakete seit 2010 dafür sorgen, dass das geplagte Land „wieder auf die Beine kommt und im Kapitalmarkt wirklich überleben kann“. Spanien, Portugal und Irland sei dies mit Hilfe der Rettungsprogramme auch gelungen. Das Wichtigste sei allerdings, dass dies die griechische Regierung und das griechische Volk auch wirklich wollen.
Als sich Griechenland und die übrigen Verhandlungspartner optimistisch zeigten und an den baldigen Abschluss einer Vereinbarung glaubten, sagte Steffen Seibert, Pressesprecher von Angela Merkel, dass bei dem Gesprächen die Sorgfältigkeit wichtiger sei als die Geschwindigkeit.
Spahn doppelte nach: „Wir reden über ein Programm, das sich über drei Jahre erstreckt. Das muss sorgfältig ausgehandelt werden… Es muss überzeugen, dass es nicht nur um den 20. August geht.“ Dies ist das Datum, an dem Griechenland einen Kredit über drei Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen muss. Das neue Abkommen muss vor diesem Stichtag vom deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble und seinen Amtskollegen in der Eurozone überprüft und ratifiziert werden.
Deutschland zögerte noch, Griechenland mit einem neuen Rettungspaket zu helfen. Es fürchtete, noch mehr Steuergelder in "ein Fass ohne Boden" zu werfen. Um Griechenlands Schuldenkrise zu lösen, sah Europas größte Volkswirtschaft nur eine strikte Finanzdisziplin und Strukturreformen als mögliche Lösungen. Griechenland empfindet die Vorschläge jedoch als eine Demütigung.
Als der deutsche Gesetzgeber vor einem Monat grünes Licht für die Verhandlungen mit Griechenland gab, sagte Schäuble, der wiederholt einen vorübergehenden Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone favorisierte, dass dies der letzte Versuch sei, Griechenland mit einem Rettungspaket zu sanieren.
(Quelle: german.china.org.cn)