Internationale Gemeinschaft lobt Chinas Wirtschaft: Entwicklung in gesundem Rahmen

BEIJING, 30. August, (Xinhuanet) -- In den vergangenen Wochen drückten einige westliche Medien wiederholt ihre Besorgnis bezüglich der chinesischen Wirtschaft aus. Dennoch geht der größere Teil der öffentlichen Meinung ebenso wie der wissenschaftliche Diskurs überwiegend davon aus, dass die von China eingesetzten Steuerungslmechanismen immer deutlicher Wirkung zeigen und dass Chinas Wirtschaft sich insgesamt weiterhin im gesunden Bereich bewegt. Auch das Vertrauen in die Kompetenz der chinesischen Regierung, vor dem Hintergrund einer komplexen Situation die zentralen Entwicklungsziele zu erreichen, zweifeln viele Experten nicht dran.

Im Rahmen eines kürzlich stattgefundenen Treffen zwischen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten François Hollande drückten beide ihr Vertrauen gegenüber China aus. Merkel sagte, die Schwankungen am chinesischen Aktienmarkt würden keine langfristigen Auswirkungen mit sich bringen. Sie sei überzeugt, China werde die notwendigen Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft treffen. China ist ein wichtiger Handelspartner aller EU-Mitgliedstaaten. Hollande betonte, dass China in seiner Position als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt über beträchtliche Ressourcen verfüge. Die Regierung werde die richtige Antwort für die kurzfristigen Turbulenzen am Aktienmarkt finden, sodass keine Auswirkungen auf das globale Wirtschaftswachstum abzusehen seien.

Fred Bergsten, führender Ökonom am US-amerikanischen Peterson Institute for International Economics, sieht keinen großen Zusammenhang zwischen den starken Schwankungen am Aktienmarkt und der chinesischen Gesamtwirtschaft. Das Steigen und Fallen von Aktienkursen liege in der Natur der Sache und so seien auch die aktuellen Schwankungen eine ganz normale Erscheinung. „Ich bin sehr optimistisch was Chinas wirtschaftliche Entwicklungsperspektive angeht. Mit einer jährlichen Wachstumsrate um die 7 % sollte China mindestens noch 10 Jahre weiter wachsen können.“ Bergsten erinnerte daran, dass die Regierung aktuell den Binnenkonsum ankurbelt, den Dienstleistungssektor ausweitet, Investitionen in den Binnenmarkt erhöht und die sozialen Sicherungssysteme ausbaut. All diese Elemente seien Teil einer richtigen und wichtigen Gesamtstrategie, die die chinesische Regierung unbeirrt fortsetzen müsse.

Der Chefberater des Brüsseler Forschungsinstituts EU-Asia Centre John Farell sagte, der chinesische Aktienmarkt habe zwar in letzter Zeit einen Abschwung erlebt. Die Realwirtschaft weise aber ein stabiles Wachstum auf. Solange diese Situation sich nicht grundlegend ändere, sähe auch die wirtschaftliche Entwicklungsperspektive positiv aus. Langfristig betrachtet gäbe es allen Grund zum Optimismus, denn die neue Wachstumspolitik unter verstärktem Einbezug des riesigen Binnenmarktes zeige nach und nach Wirkung.

Vladimir Pomar, Analyst der brasilianischen Beratungsagentur BWP, sieht in der Abwertung des RMB und in den Schwankungen am Aktienmarkt kein Anzeichen einer schweren Krise und folglich sei auch kein negativer Einfluss auf die Weltwirtschaft zu befürchten. Im Gegensatz zu den anderen großen Volkswirtschaften der Welt hat die chinesische Regierung die Fähigkeit, das Finanzsystem mit ebenso strengen wie effektiven Aufsichts- und Regulierungsmaßnahmen zu stabilisieren. Dies mache einen ganz entscheidenden Unterschied. China sei Brasiliens größter Handelspartner und Chinas wirtschaftliche Transformation und Strukturreform sei für beide Länder eine Gelegenheit, noch mehr neue Kooperationsansätze zu finden.

Kim Yong-Min ist ehemaliger Wirtschaftsberater der südkoreanischen Regierung und arbeitet heute als stellvertretender Direktor einer Universität in Incheon. Er bestätigt, dass das Vertrauen einiger Investoren in den chinesischen Markt infolge der Verluste am Aktienmarkt beschädigt wurde. Trotzdem müsse gleichzeitig anerkannt werden, dass die chinesische Wirtschaft in den vergangenen 20 bis 30 Jahren konstant bei über 10 % Wachstum gelegen habe. Er glaube daran, dass die Weiterentwicklung und Reifung der Privatwirtschaft das chinesische Wirtschaftssystem noch weiter vervollkommnen wird.

In Deutschland veröffentlichte die Welt kürzlich gemeinsam mit der Wirtschaftsberatung Roland Berger Strategy Consultans eine Studie, in deren Rahmen 169 Verantwortliche deutscher Unternehmen befragt wurden. Mehr als die Hälfte von ihnen gaben an, das verminderte chinesische Wirtschaftswachstum stelle ihrer Meinung nach keine Gefahr für die deutsche Wirtschaft dar. Knapp 52 % der Befragten meinten, was in China passiere, sei kein Absturz, sondern lediglich „eine Normalisierung von Wachstum und Börsenbewertungen“.

Die japanische Tageszeitung Mainichi Shimbun veröffentlichte am 29. August ein Interview mit dem ehemaligen stellvertretenden Geschäftsführer des Internationalen Währungsfonds Naoyuki Shinohara. Dieser sehe keine großen Veränderungen in Chinas Realwirtschaft. Die Wirtschaft befinde sich vielmehr in einem Transformationsprozess von einem schnellen Wachstum zu einem mittleren Wachstum.

Die japanische Wirtschaftszeitung Nihon Keizei Shimbun druckte ein Interview mit Austan Goolsbee ab. Goolsbee ist ehemaliger Vorsitzender des Council of Economic Advisers der Obama-Regierung und lehrt aktuell an der University of Chicago. Der Ökonom zeigte sich mittel- bis langfristig optimistisch. Die chinesischen Konsumenten investierten ihr Geld bereits in Felder wie Gesundheit, Bildung und Finanzdienstleistungen. China werde die Transformation von einer investitions- und exportabhängigen Wirtschaft hin zu einer von einer starken Binnennachfrage getragenen Struktur am Ende erfolgreich abschließen.

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