Yuan-Abwertung kein Hindernis für chinesische Touristen

BEIJING, 1. Sept. (Xinhuanet) -- Die Abwertung der chinesischen Landeswährung und die verlangsamte Wirtschaft haben auf den Finanzmärkten weltweit Unruhe ausgelöst. Touristen sind davon jedoch nicht betroffen.

2014 sind rund 117 Millionen Chinesen ins Ausland gereist, was ein Rekordhoch darstellte. Laut dem in Sydney ansässigen Centre for Asia-Pacific Aviation (CAPA) hat sich diese Zahl im Vergleich zu 2010 mehr als verdoppelt. Analysten vermuten eine Fortsetzung dieses Trends. In einem jüngsten Bericht des CAPA hieß es weiter, dass sowohl kurzfristig als auch langfristig betrachtet, eine positive Perspektive hinsichtlich der Auslandsreisen chinesischer Staatsbürger bestehe.

Die überraschende Abwertung des Yuan RMB am 11. August auf das niedrigste Niveau in vier Monaten hatte Sorgen ausgelöst, dass die Touristen aus der Volksrepublik lieber zu Hause bleiben würden, als ihr Geld im Ausland auszugeben. Aktien von Hotels in Asien sind abgestürzt. Cathay Pacific-Chef Ivan Chu sah sich gezwungen, die Investoren zu beruhigen, dass die Aussichten der Hongkonger Airline sicher seien.

Geschäfte auf dem Boden profitieren gleichzeitig von einer gelockerten Visumspolitik. Der im Vergleich zu anderen asiatischen Währungen stärkere Yuan bedeutet außerdem, dass chinesische Touristen, die in den größten Reisegruppen der Welt unterwegs sind, auch nach wie vor am meisten ausgeben. Xinhua zufolge haben chinesische Reisende 2014 164,8 Milliarden US-Dollar ausgegeben und damit viermal so viel wie im Jahre 2008. Fast 90 Prozent dieses Geldes ging in den Einzelhandel, wie aus Angaben der Regierungsbehörde China Tourism Academy hervorgeht. Allein Japan hat im Juli mehr als 550.000 Besucher aus China empfangen – doppelt so viele im Vergleich zur gleichen Vorjahresperiode. Durchschnittlich gab jeder Reisende 1.100 US-Dollar aus, berichtete Japan Tourism Marketing.

Organisationen wie die Indonesian Association of Travel Agencies befürchten dennoch, dass die Chinesen künftig bewusster auf ihre Ausgaben achten könnten, gerade im Luxusbereich. Der Präsident der Organisation, Asnawi Bahar, sagte, die Angst der Industrie bestehe darin, dass chinesische Besucher bei geplanten Einkäufen zurückhaltender agieren und ihren Aufenthalt in Indonesien verkürzen könnten. Handelsgruppen in anderen asiatischen Ländern von den Philippinen bis zu Südkorea haben ähnliche Befürchtungen geäußert. Allerdings haben viele von ihnen von der Tatsache profitiert, dass ihre eigenen Währungen drastisch gefallen sind.

Der Kurs des Yuan ist gegenüber anderen Währungen beliebter Reiseziele wie Japan, Südkorea, Australien und der Eurozone nach wie vor attraktiv. Craig James, Chefökonom der australischen Aktienfirma CommSec, glaubt, dass die Zahl der chinesischen Touristen in Australien kontinuierlich steigen werde. Mehr und mehr Orte sind für chinesische Touristen und ihre Urlaubskassen leichter zugänglich. In 74 Ländern besteht gegenwärtig die Möglichkeit der visumsfreien Einreise. Vor zwei Jahren lag diese Zahl noch bei lediglich 18.

(Quelle: german.cri.cn)

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