UNO ruft Europa zur gemeinsamen Bewältigung der Flüchtlingskrise auf
BEIJING, 9. September. (Xinhuanet) -- UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat am Dienstag verschiedene europäische Staaten dazu aufgerufen, verantwortungsbewusst und nach humanitären Normen die Immigranten- bzw. Flüchtlingskrise zu bewältigen. Die UNO werde Ende September eine hochrangige Konferenz darüber abhalten.
In einer betreffenden Erklärung hieß es weiter, Ban Ki Moon habe mit Spitzenpolitikern mehrerer Länder über die Krise beraten, darunter Österreich, Tschechien, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Polen und die Slowakei. Ban betonte, die meisten in Europa eingeströmten Menschen seien Flüchtlinge, die aus Kriegswirren und Gewalt geflohen seien. Sie hätten das Recht, ohne jegliche Diskriminierung Asyl zu beantragen. Ban würdigte mehrere europäische Politiker für ihre Bemühungen bei der Bekämpfung dieser Krise. Er forderte die EU-Staaten auf, ihre jeweiligen Pflichten in dieser Sache zu erfüllen. Zur weiter erstarkenden Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Gewalt gegen Immigranten und Flüchtlinge bekräftigte der UN-Generalsekretär erneut, dass dies mit konkreten Maßnahmen einzudämmen sei.
Ban Ki Moon fügte hinzu, die UNO und ihre zuständigen Behörden wollten kontinuierlich europäische Staaten unterstützen, eine effektive, durchführbare und den Menschenrechten bzw. den humanitären Normen entsprechende Lösung zu finden. Die UNO werde am 30. September in New York eine hochrangige Konferenz darüber veranstalten.
Am gleichen Tag sagte der UN-Sonderbeauftragte für Immigrantenfragen, Peter Sutherland, immer noch hätten verschiedene Länder unterschiedliche Normen bei der Registrierung der Flüchtlinge. Für eine wirkliche Lösung der Flüchtlingskrise müsse Europa ein einheitliches systematisches Lösungsprogramm initiieren. Alle Länder sollten ihren Pflichten nachkommen und bei der Flüchtlingsaufnahme sowie bei der wirtschaftlichen Hilfe ihren Beitrag leisten.
Am gleichen Tag meinte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming, die Situation in Syrien und seinen Nachbarländern habe sich verschlechtert. Syrische Flüchtlinge seien gezwungen, die riskante Flucht nach Europa anzutreten. Sie betonte, die Flüchtlingskrise in ganz Europa dürfe nicht allein durch einige wenige Länder getragen werden.
Am 4. September hatte Deutschland vorläufig beschlossen, die Einreise von zahlreichen in Ungarn gestrandeten Flüchtlingen aus Syrien nach Deutschland zu genehmigen. Am Montag wurde ein Programmpaket dafür ins Leben gerufen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bekräftigte am Dienstag erneut, EU-Staaten sollten gemäß einem Quotensystem die Flüchtlinge verteilen.
Der britische Premierminister David Cameron kündigte am Montag an, sein Land werde in den kommenden fünf Jahren 20.000 syrische Flüchtlinge aufnehmen. Großbritannien werde gemeinsam mit anderen europäischen Ländern die Flüchtlingskrise bewältigen. Allerdings werde Großbritannien auf eigene Weise gegen die Krise vorgehen, da es kein Schengen-Land sei. Innerhalb von Europa könnten einige Länder aufgrund verschiedener Faktoren nicht die gleichen Maßnahmen wie Deutschland und Großbritannien in diesem Aspekt ergreifen.
Jüngsten Statistiken des UNHCR zufolge sind seit diesem Jahr bereits mehr als 380.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa gekommen. 2850 Menschen sind auf dem Weg nach Europa ums Leben gekommen oder werden vermisst.
(Quelle: german.cri.cn)