Chinas Bevölkerung wird erst 2025 ihren Höhepunkt erreichen

BEIJING, 8. Oktober (Xinhuanet) -- Chinas Bevölkerung wird voraussichtlich im Jahr 2025 mit 1,41 Milliarden Menschen ihren Höhepunkt erreichen, sagte Zhang Juwei, Direktor des Instituts für Bevölkerung und Arbeitsökonomie an der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Im Jahr 2050 wird die Gesamtbevölkerung viel niedriger als heute sein.

"Diese Prognosen sind Teil der Hintergrundberichte, die der chinesischen Führung dabei helfen sollen, die nationalen Fünfjahrespläne auszuarbeiten“, sagte Zhang, der ein Team mit chinesischen Experten leitet, die sich während eines zweitägigen Seminars über die wirtschaftliche Umstrukturierung und wechselnden Beschäftigungsstrukturen in Brüssel mit europäischen Kollegen austauschten.

Ende 2014 lebten in China 1,37 Milliarden Menschen. Bis 2025 wird die Bevölkerung weiter anwachsen und danach kontinuierlich zurückgehen. Zhang rechnet damit, dass 2050 die Bevölkerung nur noch bei 1,3 Milliarden Einwohnern liegt.

Allerdings werde das Angebot an Arbeitskräften bis 2030 trotz der Alterung und der niedrigen Fruchtbarkeit in etwa stabil bleiben, fügte er hinzu. Zhang und sein Team rechnen damit, dass Chinas Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter in den Jahren von 2013 bis 2030 jeweils zwischen 14,93 und 16,98 Millionen liegen wird. Dabei sei die Zahl der Studienabgänger, die in den Arbeitsmarkt eintreten, kontinuierlich hoch.

"Wir glauben, dass Chinas demografische Veränderungen trotz aller Herausforderungen mindestens zehn Jahre lang ein mittleres Wachstum unterstützen, sofern es vernünftige politische Optionen gibt", sagte Zhang. Die chinesische Regierung wird bald mit den Beratungen über den nächsten Fünf-Jahres-Plan beginnen.

Lin Bao, wissenschaftlicher Mitarbeiter an Zhangs Institut, erklärte auf dem Seminar, dass sich die chinesische Familienplanungspolitik angesichts der niedrigen Fruchtbarkeit und den Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt weiter entspannen wird. „Eltern, die beide Einzelkinder sind, dürfen bereits ein zweites Kind bekommen. Da diese neue Politik nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt hat, glaube ich, dass die Familienplanung bald eine völlig Entspannung erleben wird.“

Jorg Peschner, ein Beamter der Europäischen Kommission, sagte, China und die Europäische Union stehen vor den gleichen Herausforderungen bei der Alterung und der niedrigen Fruchtbarkeit. „Wir müssen uns beide von der demografischen Dividende lösen, die zum früheren Wirtschaftswachstum beigetragen hat und versuchen, die Wirtschaft mit einer Produktivitätsdividende aufrechtzuerhalten", sagte Peschner.

Gunther Schmid, ein pensionierter Professor für politische Ökonomie an der Freien Universität Berlin, warnte China vor möglichen Schwierigkeiten, wenn es seine Entwicklungsstrategie vor allem auf die demografische Dividende abstützt. „Anderseits kann China wohl wettbewerbsfähig bleiben, da die jungen Leute in China bereits gut qualifiziert sind. Wenn diese alle voll beschäftigt sind, kann dies Chinas Wachstum unterstützen“, so Schmid.

(Quelle: german.china.org.cn)

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