Exklusivinterview: Die „China-Formel“ des britischen Finanz-Giganten HSBC – Ein Gespräch mit Douglas Flint, dem Präsidenten der HSBC Holdings
LONDON, 20. Oktober (Xinhua) -- In einem kürzlich geführten Xinhua-Exklusivinterview sagte Douglas Flint, der Vorsitzende der HSBC Holdings, die HSBC messe den Chancen, die sich im Zusammenhang mit dem Besuch von Chinas Staatspräsidenten Xi Jinping in Großbritannien ergeben, eine große Bedeutung bei. Er sei zudem optimistisch bezüglich der langfristigen und stabilen Profitaussichten am chinesischen Markt. Er äußerte, dass die sino-britischen Beziehungen in letzter Zeit immer wieder große Erfolge hervorgebracht hätten. Vor allem wenn es um die Kooperationsmöglichkeiten gemeinsamer Zukunftsvisionen gehe, wüchse die beiderseitige Bereitschaft zur Zusammenarbeit ebenso an wie ihre inhaltliche Tiefe.
Seit den letzten Jahren präsentieren der Vorstand und Management von HSBC als nach Kapitalvolumen größter Finanz-Gigant des europäischen Bankensektors häufig die Fortschritte auf dem chinesischen Markt und in ihren Renminbi-Geschäften als zentralen Höhepunkt.
Statistiken zeigen, dass der Bruttogewinn von HSBC auf dem festländischen Chinamarkt im Jahr 2014 knapp eine Milliarde US-Dollar betrug. Zusätzlich hält HSBC noch 19 % der Aktien der Bank of Communications, was ihr weiteren rund zwei Milliarden US-Dollar Bruttogewinn einbringt. Die Geschäfte der HSBC auf dem chinesischen Festland und weitere damit zusammenhängende Profite tragen 16 % zum Gesamt-Bruttogewinn der Gruppe bei.
Douglas Flint äußerte im Interview, er verfolge mit sehr großem Interesse die chinesisch-britischen Diskussionen bezüglich der Frage der Renminbi-Internationalisierung. Die Internationalisierung des Renminbi sei für London, die Finanzinstitutionen und sogar die Welt von großer Wichtigkeit. Die HSBC freue sich auf die Zusammenarbeit der Londoner und Shanghaier Börsen bei globalen Wertpapier-Transaktionen und sei zudem an Investitionen der chinesischen Unternehmen in Großbritannien interessiert.
Douglas Flint sagte: „Im globalen Finanz-, bzw. Bankensystem haben Gruppen wie die HSBC die Fähigkeit, chinesischen Unternehmen bei ihrer überseeischen Expansion zu helfen. Die HSBC hofft an Chinas wirtschaftlichem Aufstieg teilzuhaben.“
Bezüglich der Aussichten der Renminbi-Internationalisierung sagte Douglas Flint: „Wir haben gesehen, dass immer mehr Zentralbanken mit der People’s Bank of China Währungs-Swap-Abkommen schließen. Auch gibt es sehr viele Kapital- oder Währungsreserven-Manager, die den Renminbi in ihren Reserven-Management-Plan aufnehmen. All dies zeigt die Reife des Renminbi und das Vertrauen, das die Außenwelt auf ihn setzt.“
Er glaube, dass es noch ein weiter Weg bis zur völligen Internationalisierung des Renminbi sei, weil es hierfür des Vertrauens der Märkte in die Zinsstruktur von Renminbi-Vermögenswerten bedürfe. Dafür brauche es an den Märkten noch mehr und längerfristige Anleihen, denn erst dann würden die internationalen Währungsreserven-Manager den Anteil der Renminbi-Vermögenswerten erhöhen. Orientiere man sich am Anteil von US-Dollar- und Euro-Vermögenswerten an den weltweiten Währungsreserven, so benötige es immer noch einige Zeit, bis der Renminbi eine dem US-Dollar oder dem Euro entsprechende Position erreichen werde.
Douglas Flint betonte im Interview wiederholt das Vertrauen der HSBC in Chinas wirtschaftliche Zukunftsaussichten. Er sagte, obwohl einzelne Sektoren in Chinas Wirtschaft vor offensichtlichen Herausforderungen stehen und das Wachstum sich verlangsamen würden, verzeichneten neue Wirtschaftsfelder wie die Branchen in Bezug auf Digital und Internet sowie Dienstleistungen einen rapiden Zuwachs. Was langfristige Wachstumsimpulse anbetreffe, lieferten die Urbanisierung, Dienstleistungssektor und Binnennachfrage ein stützendes Fundament.
„China ist weiterhin im Begriff, zu einer modernen und globalisierten Volkswirtschaft zu werden. mehr...
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