Globaler Einsatz des Yuan RMB: China und Großbritannien verstärken Zusammenarbeit
BEIJING, 22. Oktober (Xinhua) -- Mit stetigen Schritten hat China den umfassenden Einsatz seiner Währung auf globaler Ebene vorangetrieben. Der Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping in Großbritannien hat hierzu einen großen Beitrag geleistet.
Am Mittwoch verkündete die chinesische Zentralbank, sie habe Banknoten mit dem Gesamtbetrag von fünf Milliarden Yuan RMB in London ausgestellt. Dies sei die erste Offshore-Ausgabe der Verschuldungen in diesem Umfang außerhalb Chinas. Der Einjahreszinssatz sei auf 3,1 Prozent festgelegt worden.
„Diese Maßnahme ist ein wichtiger Bestandteil der Globalisierungsstrategie des Yuan RMB, um seine Präsenz auf dem globalen Anleihemarkt zu verbessern“, sagte Sang Baichuan, Direktor des Institute of International Business an der University of International Business and Economics.
Seit China im Juli 2009 ein Pilotmodell für die Umsetzung von Yuan-Abkommen im grenzüberschreitenden Handel in die Wege geleitet hat, weitete sich der Einsatz der chinesischen Währung international stark aus, insbesondere im internationalen Handel.
Im Jahr 2013 stieg der Yuan RMB weltweit zur Währung Nummer zwei für Handelsfinanzierungen auf. Im August überholte der Yuan RMB den japanischen Yen und erreichte der SWIFT-Organisation für Transaktionsdienstleistungen zufolge damit Platz vier unter den international am häufigsten verwendeten Währungen nach US-Dollar, Euro und britischem Pfund.
Der Yuan RMB wird zudem in einigen Ländern als Reservewährung verwendet. Um ihm jedoch einen richtigen internationalen Währungsstatus zu geben, muss China Analysten zufolge noch größere Anstrengungen unternehmen, um diversifizierte Anlageprodukte für das Redback zu bieten. Der Vertrieb der Yuan-Banknoten durch die Zentralbank in London sei bereits ein wichtiger Schritt. Zuvor hatte China vor allem in Hongkong Offshore-RMB-Verschuldungen ausgestellt.
Analystenmeinungen zufolge gibt es mit diesen Grundlagen gute Möglichkeiten, dass der Yuan RMB noch in diesem Jahr in den Korb der IWF-Sonderziehungsrechte (SZR) aufgenommen werden könnte. Die beiden wichtigsten Kriterien für den SDR-Eintritt sind der Gesamtwert der Exporte und Importe eines Landes und die Frage, inwiefern eine Währung unter der Kapitalbilanz voll konvertierbar ist.
Der IWF überprüft die Währungen des SZR-Korbs alle fünf Jahre. Bei der letzten SDR Überprüfung im Jahr 2010 erfüllte der Yuan RMB das erste Kriterium, hingegen nicht das Kriterium der „freien Verwendbarkeit“.
Die Ankündigungen von Mittwoch sind die jüngsten in einer Reihe von Finanzvereinbarungen zwischen China und Großbritannien. Im vergangenen Jahr gab Großbritannien als erster westlicher Staat Yuan-denominierte Staatsanleihen aus.
Bei seinem Besuch in China im vergangenen Monat betonte Finanzminister George Osborne, Großbritannien unterstütze die Internationalisierung des RMB und wolle London zur westlichen Drehscheibe für den RMB-Handel ausbauen.
Großbritannien werde zudem eine Machbarkeitsstudie über die Verbindung der Aktienmärkte von London und Shanghai starten. Damit könnte ein neuer Kanal für Offshore-Investoren zur Erweiterung von Wertpapieren gegenüber dem Yuan RMB etabliert werden.
Englands Hauptstadt könnte als traditionelles Finanzzentrum von dieser Zusammenarbeit stark profitieren. Sang Baichuan betonte: „Die vielseitigen Yuan-Geschäfte werden die Marktinfrastrukturen Londons festigen und die Position der Stadt als Handelszentrum bestätigen.“
Neben Singapur und Hongkong ist Großbritannien damit bereits zum größten Offshore-RMB-Markt aufgestiegen. Der SWIFT zufolge wird über 50 Prozent des Yuan-Devisenhandels außerhalb Chinas und Hongkongs inzwischen in Großbritannien getätigt.
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