Interview: Hoffnung auf weitere Vertiefung deutsch-chinesischer Handelsbeziehungen -- ein Interview mit Benno Bunse, Geschäftsführer von Germany Trade and Invest
BERLIN, 24. Oktober (Xinhua) – Kurz vor Angela Merkels anstehendem Chinabesuch erklärte Benno Bunse, erster Geschäftsführer von Germany Trade and Invest in einem schriftlichen Xinhua-Interview, er hoffe, dass der Besuch helfe die deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen weiter zu vertiefen, sodass beide Länder davon profitieren.
Bunse sagte, China sei in einigen wichtigen Bereichen wie Fahrzeug- und Maschinenbau bereits zum weltgrößten Markt geworden und dieses Potential finde die Anerkennung deutscher Unternehmen. In der Liste der Abnehmerländer deutscher Exporte sei China von Position fünf im Jahr 2013 auf Rang vier im Jahr 2014 geklettert. Was die Importe angehe, so sei China hinter den Niederlanden zur zweitgrößten Importnation deutscher Produkte aufgestiegen. Gleichzeitig sei Deutschland Chinas wichtigster Handelspartner innerhalb der EU. Für Deutschland und China lägen in einigen noch kaum ausgeschöpften Bereichen, wie zum Beispiel dem Konsumgütermarkt und hierbei vor allem bei Nahrungsergänzungsmitteln und Kleidung, riesige Handels-Chancen.
Die kräftigen Investitionen deutscher Unternehmen in China zeigten auch die starken wechselseitigen wirtschaftlichen Abhängigkeiten beider Länder. Im Jahr 2013 erreichten Deutschlands Direktinvestitionen in China 47,8 Milliarden Euro und stiegen im Jahr 2014 um weitere 5,1 Milliarden Euro an.
Bunse erklärte, das Jahr 2015 sei das Jahr der „deutsch-chinesischen Innovationskooperation“. Der anstehende Chinabesuch durch Angela Merkel werde die Kooperation beider Länder im Bereich innovativer Industrien weiter stärken und die Digitalisierung der Produktionsketten anschieben.
Bunse sagte, in den vergangenen zehn Jahren hätten der enge Austausch und die enge Zusammenarbeit der Regierungen von Deutschland und China eine deutliche Stärkung der bilateralen Handels- und Investitionsbeziehungen bewirkt. Deutschlands Exporte nach China seien um mehr als das Doppelte angewachsen und die Importe aus China hätten sich mehr als verdoppelt. Im Jahr 2014 habe der Gesamtwert der von Deutschland nach China exportierten Güter 74,5 Milliarden Euro erreicht, der Wert der aus China importierten Güter habe im selben Zeitraum 79,3 Milliarden Euro betragen.
Die Summe von Deutschlands Direktinvestitionen in China sei von 2013 auf 2014 um über 300% gestiegen. Gleichzeitig hätten auch Chinas Investitionen in Deutschland rapide zugenommen. Aus dem Auslandsinvestitionsbericht von Germany Trade and Invest geht hervor, dass China im Jahr 2014 das Land mit der größten Anzahl an Investitionsprojekten in Deutschland gewesen sei. 190 einzelne Projekte bedeuten einen Rekordwert und einen Anstieg gegenüber 2013 um 37%.
Bunse sagte, im Jahr 2011 habe China erstmals die USA überholt und sei nun das Land, das in Deutschland in die meisten Grünflächen-Projekte investiere. Seitdem läge China mit seinen Investitionen in Deutschland stets unter den ersten drei Positionen.