Mehr als 360 Menschen bei Erdbeben in Afghanistan und Pakistan getötet
BEIJING, 28. Oktober (Xinhuanet) -- Bis zum Dienstagabend waren bei dem verheerenden Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 auf der Richter-Skala im nordostafghanischen Hindukusch-Gebirge bereits mehr als 360 Menschen ums Leben gekommen.
Offiziellen Angaben aus Afghanistan und Pakistan zufolge wurden in Afghanistan mindestens 115 Personen getötet, und 538 weitere verletzt. Mehr als 7600 Häuser sowie einige Moscheen, Schulen und Regierungsgebäude sind eingestürzt, stark beschädigt oder zerstört. Zu den Todesopfern gehören zwölf Schülerinnen einer Schule in der Provinz Tahar, die bei einer Massenpanik während der Evakuierung ums Leben kamen. Im Nachbarland Pakistan wurden mindestens 248 Menschen getötet, und 1665 weitere verletzt. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten stehen vor großen Schwierigkeiten, weil einige Katastrophengebiete sich in abgelegenen Bergregionen der beiden Länder befinden.
Der Sprecher des afghanischen Präsidenten, Sayed Zafar Hashemi, sagte am Dienstagabend, seine Regierung sei dabei, sich über die Katastrophensituation zu informieren und Rettungspläne auszuarbeiten. Er fügte hinzu, insgesamt seien neun afghanische Provinzen vom Erdbeben heimgesucht worden. Die Regierung werde zur Bewertung der Katastrophensituation alle betreffenden Informationen sammeln. Darüber hinaus würden Schwerverletzte zur medizinischen Behandlung nach Kabul transportiert. Hashemi betonte, fast alle während des Erdbebens zerstörten Gebäude und Häuser seien lokalisiert worden. Präsident Ashraf Ghani werde Verbindungen mit lokalen Regierungen in die Wege leiten.
Am gleichen Tag riefen auch die Taliban-Milizen Rettungsgruppen und Wohltätigkeitsorganisationen auf, den Geschädigten Zelte, Lebensmittel und medizinische Hilfe zu gewähren.
Die nordwestpakistanische Provinz Khyber-Pakhtunkhwa liegt in der Nähe des Epizentrums und ist am schwersten vom Erdbeben betroffen. Bisher sind dort mindestens 202 Menschen ums Leben gekommen, und 1486 weitere wurden verletzt. 3952 Häuser sind eingestürzt. Der pakistanische Ministerpräsident Nawaz Sharif hat am Dienstag in Islamabad eine Dringlichkeitssitzung der politischen Führung zur Erörterung der Katastrophenbekämpfung einberufen und ist anschließend zur Inspektion der Rettungsarbeiten in die Provinz Khyber-Pakhtunkhwa geflogen. Das Militär hat außerdem umgehend Truppen und Hubschrauber mit Hilfsgütern in die Katastrophengebiete geschickt.
Laut den chinesischen Botschaften in Afghanistan und Pakistan sind unter den Opfern durch das Erdbeben bisher noch keine Chinesen. Die Botschaften werden sich weiterhin auf dem neusten Stand der Lage halten. Das chinesische Außenministerium erklärte am Dienstag, die Regierung der Volksrepublik werde gemäß den Bedürfnissen Pakistans und Afghanistans den beiden betroffenen Ländern Rettungshilfen zur Verfügung stellen. Das Chinesische Rote Kreuz werde außerdem beiden Ländern dringende Bargeldhilfen gewähren.
(Quelle: german.cri.cn)