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Xinhua-Einblick: Taiwan äußert hohe Erwartungen bezüglich anstehendem Treffen zwischen Xi und Ma

TAIPEH, 4. November (Xinhua) -- Taiwanesische Politiker, Medien und Geschäftsleute zeigten sich optimistisch bezüglich der Nachricht eines geplanten Treffens zwischen Xi Jinping und Ma Ying-jeou am Samstag in Singapur.

Andrew Hsia, Taiwans Chefbeauftragter für Festlandangelegenheiten, sagte auf einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag, die Insel erwarte von dem Treffen eine Konsolidierung der aktuellen friedlichen Lage beiderseits der Taiwanstraße sowie eine Einigung bezüglich „eines möglichen regelmäßigen Arrangements ähnlich der Treffen zwischen den Chefbeauftragten für die Angelegenheiten beiderseits der Taiwanstraße.“

Das Treffen zeige den festen Willen beider Seiten, eine positive Interaktion zu erhalten und den Frieden in der Taiwanstraße zu schützen, sagte Hsia.

Die Kuomintang (KMT), Taiwans Regierungspartei, begrüßte das Treffen als „einen wichtigen Scheidepunkt“ für eine Kooperation zum beiderseitigen Nutzen.

KMT-Vorsitzender Eric Chu sagte, das wegweisende Treffen werde den Beziehungen zwischen Taiwan und dem Festland einen Schub verleihen und auf Grundlage des Konsens von 1992 gegenseitiges Vertrauen schaffen.

Fast alle Zeitungen, TV-Nachrichtensender und Nachrichten-Websites in Taiwan berichteten von Dienstagabend bis Mittwoch intensiv über das bevorstehende Treffen.

Am Mittwochmorgen strömten große lokale Medien die Legislativkammer der Insel als Mao Chi-kuo, Leiter von Taiwans Exekutivbehörde, kam, um Wang Jin-pyng, den obersten Leiter des Legislativgremiums, über das Treffen zu informieren.

Wang sagte nach der Unterrichtung, dass der Gesetzgeber jeglichen Dialog zwischen beiden Seiten der Taiwanstraße unterstütze, der förderlich für Frieden und Stabilität in der Region sei. Er erwarte ein erfolgreiches Treffen, das die Erwartungen der Menschen erfülle.

Während des Treffens werden die beiden Führungspolitiker Ansichten bezüglich der Förderung der friedlichen Entwicklung der Beziehungen beiderseits der Taiwanstraße austauschen.

Es wird das erste Treffen zwischen dem chinesischen Festland und Taiwan seitdem 1949 die Kuomintang unter Führung von Chiang Kai-shek nach Taiwan floh, nachdem sie im Bürgerkrieg besiegt worden war.

Die in Taiwan ansässige United Daily News nannte das Treffen in einem Bericht am Mittwoch „das wichtigste Ereignis in den Beziehungen beiderseits der Taiwanstraße“.

„Das Treffen zwischen Xi und Ma wird den Austausch beiderseits der Taiwanstraße auf ein neues Niveau anheben und den Ton für die künftige Politik im Verhältnis zwischen Taiwan und dem Festland definieren“, kommentierte der Artikel. „Egal, worüber sie sprechen – es erwartet uns das wichtigste Ereignis in fast sieben Jahrzehnten mit weitreichenden Auswirkungen auf die künftigen Beziehungen beiderseits der Taiwanstraße.“

Wieder ist es Singapur

Viele Medien hoben den Zufall hervor, dass das Treffen in Singapur stattfinden wird, wo schon die erste Runde von Gesprächen zwischen beiden Seiten der Taiwanstraße im Jahr 1993 abgehalten wurde.

Wang Daohan, damals Präsident der festländischen Association for Relations Across the Taiwan Straits (ARATS) und Koo Chen-fu, der damalige Vorsitzende der taiwanesischen Straits Exchange Foundation (SEF), nahmen an dem bahnbrechenden Treffen in Singapur im April 1993 Teil. Grundlage hierfür war eine Übereinkunft, die später als „Konsens von 1992“ bekannt wurde. So wurde der Weg für eine weitere Verbesserung der Beziehungen geebnet.

Leider wurden die Treffen nach 1998 ausgesetzt, weil der damalige taiwanesische Führer Lee Teng-hui begann, eine "taiwanesische Unabhängigkeit" anzustreben.

Nicht früher als 2008 nahmen die Köpfe von ARATS und SEF ihre Treffen wieder auf - diesmal in Peking. Seitdem fanden elf Verhandlungsrunden statt und eine Reihe wichtiger Abkommen wurde unterzeichnet, darunter die Aufhebung von Verboten für direkte Schifffahrt, Luftverkehrs- und Postdienste im Jahr 2008 sowie das lang ersehnte „Rahmenabkommen über Wirtschaftliche Zusammenarbeit“ im Jahr 2010.

Politische Beobachter sehen in dem Treffen einen Meilenstein in der natürlichen Entwicklung der Beziehungen beiderseits der Taiwanstraße.

Shaw Chong-Hai, ein Experte für Festlandangelegenheiten an der Chinese Culture University in Taipeh, verriet Xinhua, dass das Treffen ein seit dem Jahr 2008 durch positive Interaktionen aufgebautes beiderseitiges Verständnis und Vertrauen reflektiere.

Der Hauptindex der taiwanesischen Börse eröffnete mit einem erhöhten Wert und stieg im Laufe des Tages weiter scharf an, was Hoffnungen auf eine weitere Annäherung in den Beziehungen beiderseits der Taiwanstraße nach dem Treffen widerspiegelt.

Wang Chung-peng, Präsident der Peng Ching International Group, sagte gegenüber Xinhua, dass Taiwans Geschäftsleute hofften, dass das Treffen langfristig Frieden und Stabilität bringen werde.

„Ich schätze die Vision und die Klugheit der beiden politischen Führer“, sagte Wang. „Die aktuelle friedliche Lage beiderseits der Meerenge hat taiwanesischen Unternehmen, die Geschäfte auf dem Festland machen, großen Nutzen gebracht. Wir erwarten, dass das Treffen sich mit Fragen beschäftigt, die wichtig für die einfachen Leute sind und wir erwarten gewinnbringende Ergebnisse.“

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