Überangebot verzögert Erholung des chinesischen Wohnungsmarkts
BEIJING, 18. November (Xinhua) -- Die Erholung des chinesischen Immobiliensektors hat sich im Oktober verlangsamt. Weniger Städte meldeten Preissteigerungen, was hauptsächlich auf das anhaltende Wohungsüberangebot an zurückzuführen ist.
Laut einer Meldung des Nationalen Statistikbüros (NBS) vom Mittwoch verzeichneten von 70 großen und mittelgroßen Städten, die im Oktober befragt wurden, 27 Städte Preissteigerungen im Vergleich zum Vormonat. Im September waren dies noch 39 Städte.
Unterdessen meldeten 33 Städte rückläufige Preise im Vergleich zum Vormonat. Im September betrug die Anzahl laut den Daten des NBS noch 21 Städte.
Auf Jahresbasis hat sich der Wohnungsmarkt in China im Oktober weiter erholt. 16 Städte meldeten Preissteigerungen im Vergleich zu 12 im September.
Preise für neue Wohnungen stiegen in Shenzhen um 40,5% im Vergleich zum Vorjahr. Dies war unter allen Großstädten Chinas der stärkste Anstieg im Oktober.
Preise für bestehende Wohnungen blieben im Oktober weiter schwach. 23 Städte meldeten sinkende Preise im Vergleich zum Vormonat; dagegen waren es im September nur 18. Insgesamt 38 Städte erfuhren Preisanstiege, verglichen mit 39 Städten im Vormonat.
„Die Entwicklungstendenzen im chinesischen Immobiliensektor sind sehr weit auseinander gegangen“, sagte NBS-Statistiker Liu Jianwei.
Auf der einen Seite stiegen Wohnungspreise in Großstädten ersten Ranges mit hoher Nachfrage stark an. Auf der anderen Seite gab es gemischte Entwicklungen bei großen Städten zweiten Ranges, während Preise in mittelgroßen Städten fielen.
Chinas Wohnungsmarkt erfuhr 2014 aufgrund schwacher Nachfrage und Überangebot einen Abschwung. Dieser hielt 2015 aufgrund sinkender Verkäufe und Preise sowie sich verlangsamender Investitionen an.
Um die Schwäche des Wohnungsmarktes und einen breiteren Wirtschaftsabschwung zu bekämpfen, hat die chinesische Zentralbank den Referenzzinssatz seit letztem November fünf Mal gesenkt. Außerdem hat sie den verpflichtenden Mindestreservesatz seit Februar dieses Jahres drei Mal gesenkt.
China hat ebenfalls Bezahlanforderungen für den Erwerb von Zweithäusern gelockert und einige Lokalregierungen haben ihre Einschränkungen bei Wohnungskäufen gesenkt.
Dank unterstützender Maßnahmen hat sich der Wohnungssektor bis zu einem gewissen Maße mit steigenden Wohnungspreisen im Sommer und Herbst erholt.
Von Januar bis Oktober stiegen die Gesamtinvestitionen im chinesischen Immobiliensektor um 2% im Vergleich zum Vorjahr, laut Daten des NBS.
Im Oktober fielen jedoch die Investitionen um 2,4%, was auf weniger Wohnungsbau hindeutet.
Chinas Inventar von unverkauften Häusern erreichte Ende Oktober ein neues Rekordhoch von 683,3 Millionen Quadratmetern. Dies beträgt 17,8% mehr als im Vorjahr.
„Überangebot ist das größte Problem im Immobiliensektor. Wohnungspreise werden weiterhin niedrig bleiben, sollte das Überangebot bestehen bleiben“, sagte Yang Hongxu, stellvertretender Leiter der Immobilienmarkt-Forschungsfirma E-house China R&D Institute.
Laut Yang wird ein schwerfälliger Wohnungsmarkt den Wirtschaftsaufschwung Chinas verzögern und selbst die Stabilität des Finanzmarktsystems bedrohen, da Immobilien überall als Sicherheiten für Bankdarlehen genutzt werden.
Chinas Führungsriege habe dem Immobiliensektor eine größere Bedeutung beigemessen, da dieser eine Schlüsselindustrie der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ist. Der Schwerpunkt liegt vor allem auf der Reduzierung des sehr großen Inventars.
Staatspräsident Xi Jinping forderte mehr Einsatz bei der Bewältigung des Überangebots, als er dem Treffen der Zentralen Führungsgruppe für Finanz- und Wirtschaftsangelegenheiten letzte Woche vorsaß.
Diesen Monat hat Ministerpräsident Li Keqiang dem Kabinett erläutert, dass die Regierung das chinesische Haushaltsregistrierungssystem general überholen sollte. Ziel soll sein, mehr ländliche Bewohner in die Städte zu ziehen, um den Konsum von Haushalts- und Elektrogeräten anzukurbeln.
„Vorherige Impulse haben bei der Beschleunigung des Bestandsverminderungsprozesses eine Rolle gespielt, können jedoch die Tendenz des Überangebots nicht umkehren. Dies trifft vor allem kurzfristig auf kleinere Städte zu“, sagte Chen Jie, ein Forscher an der Shanghai University of Finance and Economics.
„Sowohl Xi und Li haben die Wichtigkeit der Reduzierung des Wohnungsinventars betont. Ich erwarte, dass die Regierung mehr Maßnahmen zum Häuserkauf einführt“, so Yang.
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