Rampenlicht: Xis Staatsbesuch in Simbabwe wird bilaterale Beziehungen auf ein neues Niveau heben
HARARE, 29. November (Xinhua) -- In den letzten Jahrzehnten seit Simbabwes Unabhängigkeit im Jahr 1980 sind die bilateralen Beziehungen mit China stabil und wohlwollend gewesen, sagen Beobachter. Der bevorstehende Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping wird die bilateralen Beziehungen ohne Zweifel auf ein neues Niveau heben.
Der Professor an der Midlands State University, Nhamo Mhiripiri, sagte, dass China und Simbabwe jahrelange Beziehungen pflegen, welche nur schwer wegbrechen können.
„Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Simbabwe blühen seit dem neuen Jahrtausend“, sagte er. „Für den chinesischen Präsidenten ist es unmöglich, gleichzeitig alle afrikanischen Staaten zu besuchen. Er muss strategische Besuchen machen, welche handhabbar sind.“
Der Professor für Politikwissenschaften und internationale Beziehungen an der Universität Simbabwe, Charity Manyeruke, äußerte, dass Xis Staatsbesuch ein Zeugnis der unbeirrbaren Beziehungen zwischen beiden Ländern sei.
Der Präsident Simbabwes Robert Mugabe hat letztes Jahr eine Staatsreise in China unternommen und sein chinesisches Pendant würde dies erwidern, in dem er Simbabwe besuche, was sehr wichtig sei, sagte Manyeruke.
Mugabe sagte zu Journalisten vor Xis Besuch, dass er sehr glücklich sei, „einen großartigen Freund in der internationalen Gemeinschaft“ zu empfangen.
„Wir erwarten diesen Besuch mit großer Aufmerksamkeit und werden einige der Projekte und Kooperationsprogramme besprechen“, sagte er.
Während Mugabes Chinabesuch haben beide Länder eine Reihe von Abkommen unterzeichnet, welche die finanzielle und technische Unterstützung Chinas für Simbabwes Infrastrukturaufbau in den Bereichen Telekommunikation, Energie und Landwirtschaft vorsehen.
„Es ist ein grundsätzliche Aussage für den Präsidenten Chinas, sich zu entscheiden nach Simbabwe zu reisen. Simbabwe wird von den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen profitieren“, sagte Manyeruke.
Sie sagte, dass der Besuch nicht nur für Simbabwe für Bedeutung wäre, sondern für ganz Afrika, da Mugabe der Präsident der Afrikanischen Union sei. Dies ist ein kontinentaler Block von 53 afrikanischen Nationen.
Simbabwe hat im Jahr 2002 als eins der ersten afrikanischen Länder offiziell eine „Look East“-Politik angenommen, um einen Paradigmenwechsel in der Wirtschaftskooperation von einer Partnerschaft mit traditionellen westlichen Geberländern hinzu aufkommenden asiatischen Mächten, einschließlich China, zu unternehmen.
In den letzten Jahren ist China zu Simbabwes größtem Investoren und einem wichtigen Handelspartner geworden. Der bilaterale Handel ist zwischen 2010 und 2014 jedes Jahr um 22 Prozent gewachsen.
Chinesische Direktinvestitionen in Simbabwe haben 2013 die Marke von 600 Mio. US-Dollar durchbrochen und somit alle anderen afrikanischen Länder hinter sich gelassen, was die Anziehung von chinesischen Investitionen in jenem Jahr anging. Daten der chinesischen Regierung zeigen ebenfalls, dass chinesische Banken in den letzten Jahren 1,5 Mrd. US-Dollar an Simbabwe verliehen haben.
Der simbabwische Minister für politische Koordination und Promotion von sozioökonomischen Projekten im Präsidialamt Simon Khaya Moyo äußerte, dass China „immense“ Beiträge zu Simbabwes Wirtschaft geleistet habe.
Er sagte, dass es aufgrund des Wirtschaftsstatus Chinas in der Welt wichtig sei, die bilateralen Beziehungen in der Zukunft fortzuführen.
Trotz geringeren Wachstums in diesem Jahr bleibt China eine globale Wirtschaftsmacht, denn die chinesische Volkswirtschaft trage 30 Prozent zum Weltwirtschaftswachstum bei.
Die Kommunistische Partei Chinas hat vor kurzem einen Vorschlag zu Chinas 13. Fünfjahresplan (2016-2020) für nationale soziökonomische Entwicklung gemacht, in welchem ein „innovatives, koordiniertes, grünes, offenes und geteiltes“ Entwicklungskonzept vorangetrieben wird.
Der Plan legt die Richtlinien fest, welche China in den nächsten fünf Jahren verfolgen wird. Der chinesische Staatsrat Yang Jiechi äußerte, dass es angesichts der beschleunigten Industrialisierung und nachhaltigen Entwicklung Afrikas als Prioritäten im ersten Dekadenplan Möglichkeiten für eine Win-Win-Kooperation zwischen China und Afrika biete.
Die bekannte binationale Fay Chung, welche seit ihrer Pensionierung als Ministerin im simbabwischen Kabinett die bilateralen Beziehungen zwischen China und Afrika studiert hat, sagte, sie merke den wechselnden Fokus in den chinesisch-afrikanischen Wirtschaftsbeziehungen, der nun auf „industrieller Kooperation“ lege. Diese Entwicklung birgt für den Kontinent das Potenzial für viele Möglichkeiten, da dieser in den 1990ern durch eine Phase der De-Industrialisierung gegangen ist.
Das aktuell bedrückende Wirtschaftsklima in Simbabwe wirkt sich stark auf die bereits schwache Industrie des Landes aus. Laut der Konföderation der simbabwischen Industrien haben in den Jahren 2011 bis Oktober 2014 ungefähr 4,600 Unternehmen geschlossen. Die Produktionsauslastung liegt bei nur 34 Prozent.
Chung sagte, dass finanzielle Partnerschaften, technologische Unterstützung und Partnerschaften mit einheimischen Firmen der simbabwischen Wirtschaft helfen würden, Fortschritte zu machen, die mehr als nur wirtschaftliche Primärproduktion beinhalteten. Somit könnte Simbabwe ein Hersteller von Fertigprodukten werden.
Sie sagte, dass Simbabwes Entwicklung einen größeren Markt für chinesische Produkte mit sich bringen würde, die jedoch nun hier in Simbabwe gefertigt würden. Gleichzeitig wird dies Möglichkeiten für Industrieexperten Simbabwes bieten, welche von Chinas Entwicklungserfahrung profitieren können.
„Solche Partnerschaften werden ebenfalls einen Beschäftigungsanstieg in den Bereichen Landwirtschaft und Industrie mit sich bringen. Dies werde im wenig industrialisierten Afrika sehr gebraucht, da dort eine hohe Arbeitslosigkeit vorherrsche“, fügte sie hinzu.
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