Xinhuanet Deutsch

AIIB wird jährlich bis zu 15 Milliarden US-Dollar an Krediten vergeben

Jin Liqun, designierter Präsident der Asian Infrastructure Investment Bank.

 

Jin Liqun sprach als designierter Präsident der „Asian Infrastructure Investment Bank“ AIIB über die Pläne der neuen Finanzinstitution, die im nächsten Monat ihren Dienst aufnehmen wird.

Die „Asian Infrastructure Investment Bank“ AIIB, die neue, internationale Entwicklungsbank unter der Führung Chinas plant, für die ersten fünf oder sechs Jahre jährlich zwischen 10 und 15 Milliarden US-Dollar an Krediten zu vergeben, wie ein Top-Beamter am Dienstag sagte. Der neue Kreditgeber, der mit Ende des Monats sein Amt aufnehmen wird, plant das erste Vorstandstreffen im nächsten Monat und wird die Infrastruktur-Entwicklung und Verknüpfung in Asien unterstützen, sagte Jin Liqun, der designierte Präsident der AIIB. „Diese Bank ist weder eine chinesische Angelegenheit noch eine Bank, die der chinesischen Regierung gehört. Sie gehört allen teilnehmenden Ländern“, sagte Jin am Dienstag in Beijing. Jin hat die Prioritäten der AIIB nicht näher erörtert, ebenso wenig nannte er die Länder, die als erstes einen Kredit bekommen werden. Allerdings sagte er, 30 Länder würden bereits um eine Mitgliedschaft Schlange stehen, was das Kapital der Bank weiter erhöhen würde.

„Es gibt 50 Anwärter für die Position des stellvertretenden Vorstands der AIIB“, sagte Jin, der frühere Vorsitzende der Investment-Bank „China International Capital Corp“. Er drängte europäische Länder, dem neuen Kreditgeber beizutreten. Jin sagte, ihre Dienstleistungen seien in der Wachstumsphase der AIIB notwendig. In der Zukunft soll die AIIB gemeinsame Infrastrukturprojekte in Europa finanzieren. „Die AIIB sollte sich nicht auf asiatische Länder beschränken, und die Bank kann nur dann erfolgreich sein, wenn Europa und Länder von anderen Kontinenten ebenfalls mitmachen“, sagte Jin. Er sagte auch, der Wunsch nach mehr Mitgliedern liege nicht daran, dass Asien den Job nicht bewältigen könne. Doch entwickelte Länder, speziell jene aus Europa, könnten ihre Erfahrungen beim Betreiben von internationalen Institutionen teilen: „Es ist verrückt, irgendwelche anderen Länder in der Welt zurückzuweisen und nicht ihre Ratschläge beim Betreiben einer Bank anzuhören. Für europäische Länder ist der Beitritt zur AIIB eine Möglichkeit, andere Dinge zu unternehmen und Geschäfte anders zu betreiben.“

Großbritannien hat im März 2015 um eine Gründungsmitgliedschaft bei der AIIB angesucht, andere europäische Länder seien diesem Beispiel prompt gefolgt, sagte Jin. Suma Chakrabarti, Präsident der „European Bank for Reconstruction and Development“ (EBRD) sagte, die AIIB hätte bedeutende Auswirkungen auf die EBRD, bei einer Bündelung der Kräfte wäre es möglich, noch größere Projekte in Angriff zu nehmen. Die EBRD würde nach Möglichkeiten suchen, eng mit der AIIB zusammen zu arbeiten. Nach Angaben von Jin sei der US-Dollar aus Gründen der Praktikabilität die Handelswährung der AIIB, man würde jedoch in Erwägung ziehen, Finanzierungsanfragen auch in anderen Währungen anzubieten, dazu zählt auch der Yuan. Jin reagierte auf die Zweifel und die Skepsis gegenüber der AIIB und ob diese mit anderen Institutionen in einen Wettbewerb treten werde. Jin sagte, jede Phase der Entwicklung sollte einen neuen Typus an modernen Institutionen hervorbringen, der den Herausforderungen der Zeit gerecht wird. Er nannte als Beispiel die „Asian Development Bank“.

Jin zerstreute die Sorgen und die harten, manchmal feindlichen Kommentare, was China tun müsse und was für die AIIB notwendig wäre. Jin sagte, es gäbe keinen Zweifel, dass die Infrastrukturentwicklung in Asien in den nächsten 15 bis 20 Jahren einen großen Sprung nach vorne machen würde. „Es ist wichtig, Möglichkeiten für einen neuen Typus einer Bank auszuloten und neue Annäherungen zu finden, wie man wirtschaftlichen und sozialen Problemen entgegenwirken kann. Die Rückstände bei der Infrastrukturentwicklung in Asien hat zu einem Engpass bei der sozialen Entwicklung, dem Klimawandel und anderen, ernsthaften Problemen geführt“, sagte er. Die Bank habe bereits Gespräche mit anderen Institutionen gestartet, dazu zählen die ADB und die Weltbank, sagte Jin. Cyril Muller, der frühere Direktor für Bankwesen und Schuldenmanagement am Depot der Weltbank sagte im März während des Bo‘ao Forums, dass die AIIB von früheren Erfahrungen lernen und mit bereits existierenden Organisationen kooperieren könnte.

(Quelle: german.china.org.cn)

Mehr zum Thema:

China will nicht die internationale wirtschaftliche Ordnung ändern

Am 15. und 16. November findet der zehnte G20-Gipfel in der türkischen Küstenstadt Antalya statt. Dabei wird der chinesische Staatspräsident Xi Jinping Chinas Ansichten über die Weltökonomie erläutern. Im Vorfeld des Gipfels hat unser Deutschland-Korrespondent Zheng An Prof. Gu Xuewu von der Universität Bonn interviewt.mehr...

Weitere Artikel
010020071360000000000000011100001348807281