Gedenkstätte für "Trostfrauen" in Ostchina eröffnet
BEIJING, 3. Dezember (Xinhuanet) -- Eine Gedenkstätte für "Trostfrauen" im Zweiten Weltkrieg ist am Dienstag in der ostchinesischen Provinz Jiangsu eröffnet worden. Es ist die erste Gedenkstätte auf dem chinesischen Festland für Trostfrauen. Bei der Gedenkstätte handelt es sich um ein ehemaliges Militärbordell, das vor über 70 Jahren von den einfallenden Japanern betrieben wurde. Die Gedenkstätte in Nanjing, der Hauptstadt der Provinz Jiangsu, ist über 3.000 Quadratmeter groß und besteht aus acht zweistöckigen Gebäuden.
Die Japaner nahmen die Stadt, damals die Hauptstadt Chinas, am 13. Dezember 1937 ein und töteten beim so genannten Nanjing-Massaker innerhalb von sechs Wochen 300.000 Menschen. Sie eröffneten Ende 1937 ein Bordell für Soldaten in der Liji Alley. Es wurde geschlossen, nachdem die Japaner 1945 kapitulierten und ist heute die größte ehemalige Trostfrauen-Stätte, die noch erhalten ist. Schätzungsweise 200.000 Frauen aus China und viele andere von der Koreanischen Halbinsel, den Philippinen, Indonesien und einigen anderen Ländern, euphemistisch als "Trostfrauen" bezeichnet, wurden von japanischen Truppen zur Sex-Sklaverei gezwungen. Viele von ihnen starben. Allein in Nanjing wurden über 40 Militärbordelle eröffnet.
Im Hof der Gedenkstätte gibt es Skulpturen von drei "Trostfrauen", darunter eine, die offenbar schwanger ist. Die Statue hält eine Hand auf dem Bauch, das Gesicht sieht traurig und verzweifelt aus. Bei der Frau handelt es sich um Pak Yong-Sim aus Korea. Pak, die einst in Raum 19 von Gebäude Nummer 2 lebte, besichtigte den Ort am 21. November 2003. Sie starb 2012.
Mehr als 1.600 Gegenstände und 680 Fotos werden in der Gedenkstätte ausgestellt, unter ihnen Kaliumpermanganat, das vom verstorbenen Opfer Lei Guiying an die Gedenkstätte gegeben wurde. Das Pulver wurde in dem Bordell zur Desinfektion genutzt. Lei starb 2007. In ihrem Testament schrieb sie: "Möge es nie mehr eine solche Tragödie geben. Möge es keine Kriege mehr geben." Ein weiteres wichtiges Ausstellungsstück war ein Endoskop, das bei medizinischen Untersuchungen der Frauen verwendet wurde. Es gab auch Kondome mit den Schriftzeichen "Gewaltangriff" auf der Packung.
Li Bangxian's Haus wurde damals von den Japanern als ein weiteres Haus für "Trostfrauen" eingenommen. “Ich habe das Bett, den Schrank und Stühle, die von den japanischen Soldaten dort gelassen wurden, an die Gedenkstätte gegeben, so dass die Welt weiß, was sie Japaner damals getan haben“, erklärt er. “Lange Zeit wurde die Geschichte der 'Trostfrauen' totgeschwiegen“, so Su Zhiliang, Professor an der Shanghai Normal University, der jahrzehntelang das Thema studiert hat. “In den vergangenen Jahren haben die Japaner wiederholt Versuche unternommen, die Vergangenheit zu verdrehen. Das hat zur Empörung vieler Menschen geführt, in deren Ländern es ebenfalls das 'Trostfrauen'-System gab. Daher forschen Länder wie China darüber und schützen die Geschichte.“ Yun Ju-Keyng aus Südkorea, Präsident des Geschichtsmuseums Independence Hall of Korea, war einer der mehr als 300 Personen, die bei der Eröffnungszeremonie am Dienstag anwesend waren.
Chinas Versuch, das "Trostfrauen"-Dokument in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufnehmen zu lassen, schlug dieses Jahr fehl, auch wenn das Nanjing-Massaker-Dossier darin aufgenommen wurde. Das Internationale Beratungskomitee des UNESCO-Weltdokumentenprogramms unterstützte Länder, gemeinsam die Akten über die "Trostfrauen" zu nominieren und wird diesen Antrag bei der nächsten Konferenz 2017 prüfen.
(Quelle: german.china.com.cn)
Anlässlich der Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Siegs im chinesischen Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression und im Antifaschistischen Weltkrieg hat das Zweite Geschichtsarchiv Chinas kürzlich mit der Veröffentlichung der Informationsreihe „Dokumente über die Neue Vierte Armee der Achten Route-Armee“ auf ihrer offizielle Internetseite begonnen. mehr...