Yahoo behält Alibaba-Anteile
BEIJING, 11. November (Xinhua) -- Das amerikanische Unternehmen Yahoo gab am 9. Dezember bekannt, dass man die zu Beginn des Jahres angekündigte Spaltung sämtlicher Anteile der chinesischen Alibaba Group fallengelassen hat. Im Zuge einer „umgekehrten Ausgliederung“ wird der Informationstechnologie-Gigant seine restlichen Anlagen in ein neues Unternehmen verlagern.
Zum Preis von einer Milliarde US-Dollar erwarb Yahoo im Jahr 2005 40% der Alibaba Group Anteile. Nachdem im Jahr 2012 ein Teil wieder zurückgekauft wurde, besitzt man derzeit noch ungefähr 15% von Alibabas Anteilen. Um die Übernahme dieser Anteile durch eine neue Firma vorbereiten zu können, gab Yahoo im Januar dieses Jahres bekannt, dass man die Anteile zum Marktpreis von mehr als 30 Milliarden US Dollar ausgliedern wolle.
Diesem Plan zufolge sollte die endgültige Trennung zwischen Yahoo und Alibaba im kommenden Januar stattfinden. Allerdings glaubte Yahoo, dass die Abspaltung von Alibaba steuerfrei umgesetzt werden könnte. Die Beamten der US-Steuerbehörde sind jedoch nicht gewillt dies zu garantieren.
Um potentielle Steuerrisiken zu vermeiden, hat Yahoo entschieden die Abspaltung fallen zu lassen. Stattdessen sollen andere Bereiche abgespalten werden, um aus ihnen eine neue Firma zu gründen. Diese neu gelistete Firma wird sowohl Yahoos Internet-Kerngeschäft beinhalten, als auch 35% aller Anteile von Yahoo Japan.
Yahoos Marktwert beträgt knapp 35 Milliarden US Dollar. In anderen Worten – Die fundamentale Basis stammt von den Alibaba und Yahoo Japan Anteilen.
Laut einem Analysten von Reuters wird die Zerschlagung der Anlagen knapp ein Jahr dauern, wodurch es für das Sanierungsprogramm von Yahoo Geschäftsführerin Marissa Mayer weitere neue Unsicherheitsfaktoren geben wird.
"Noch immer wertvoll"
Als altgedientes Internetunternehmen, sah sich Yahoo in den letzten Jahren oft mit schwerwiegenden Situationen konfrontiert. Angesichts der starken Konkurrenz von Google und der Social-Network Seite Facebook, versuchte Yahoo alles Mögliche, um sein Internet-Geschäft weiter zu entwickeln. Dies beinhaltete unter anderem den Verkauf der Suchmaschinenabteilung und Yahoo News, sowie die Schaltung von Werbung auf den Sport- und E-Mail-Bereichen.
Dennoch befindet sich Yahoo laut den Daten des Informationstechnologieunternehmens Alexa nach wie vor auf dem 5. Platz der meistbesuchten Internetseiten. Eigentlich muss man also nicht verkaufen.
Branchenanalyst Roger Kay von der amerikanischen Marktforschungsfirma Endpoint Technologies Associates ist der Meinung, dass Yahoos strategische Entscheidung eindeutig klarmacht, dass man das Kern-Geschäft keinesfalls so einfach aufgibt. Selbst wenn Yahoos Geschäftsmodel etwas überholt ist, hat es immer noch „einen gewissen Wert“, was vor allem an der großen Anzahl an weltweiten Benutzern liegt.