Chinesische Ernährungslehre – gegen Feuer und Eis
BEIJING, 10. Dezember (Xinhuanet) -- Haben Sie manchmal eingerissene Mundwinkel? Sie glauben, das liegt an einer zu trockenen Haut oder vielleicht an Vitaminmangel? Fehlanzeige. Jeder Chinese würde Sie besorgt darauf hinweisen, dass in Ihnen zu viel Feuer lodert. „Shang Huo Le!"
Aber keine Sorge. Dieses Feuer ist hier nicht Anzeichen für eine schwelende Entzündung. Es ist eine Ursache für diverse Symptome in der chinesischen Ernährungslehre. In China glaubt man, dass Feuer im Körper aus einem Ungleichgewicht zwischen den beiden polarisierenden Elementarkräften Yin und Yang resultiert. Die chinesische Ernährungslehre teilt auch Lebensmittel nach Yin und Yang ein, wobei Yin für Kälte und Yang für Wärme steht. Lebensmittel werden also nicht nur nach Geschmacksrichtungen wie süß oder sauer bemessen, sondern auch nach ihrem Temperaturverhalten qualifiziert. Sie können sich kalt, kühl, neutral, warm und heiß auswirken.
Dabei richten die Extreme den größten Schaden an. Neben eingerissenen Mundwinkeln führt zu viel Yang, also Hitze, auch zu Hautunreinheiten, roten Flecken, Halsschmerzen oder trockenem Stuhlgang – je nachdem, welche Organe betroffen sind. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind zur Linderung bzw. als Feuerlöscher diverse Heilkräuter empfohlen. Diese sollten allerdings nur eingenommen werden, wenn die Beschwerden akut und ärztlich untersucht sind. Kleinere Unannehmlichkeiten können oftmals ganz einfach weggegessen werden, mit den richtigen Lebensmitteln. Melone hilft beispielsweise bei Feuer, auch Birne gekocht in Wasser und leichtes Gemüse wie Sellerie. Hände weg von Scharfem, Kaffee und Schokolade. Leider gilt bei der chinesischen wie auch bei vielen anderen Ernährungslehren, dass hochwertige Nahrung nicht unbedingt das ist, was uns schmeckt, sondern was sich gut anfühlt.
Ein Leiden an „Kälte", an zu hohem Yin, lässt sich relativ leicht feststellen. Wie in der Natur verlangsamen sich im Körper alle wichtigen Vorgänge. Sie frieren sozusagen ein. Im übermäßigen Konsum schädigen kalte Nahrungsmittel die „innere Mitte", besonders Lunge und Magen, können sich aber auch durch Verspannungen und kalte Füße bemerkbar machen. „Weggegessen" werden diese Symptome mit u.a. roten Datteln, Kürbis und Hühnchen. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an alle TCM-Kaltblüter: Kaffee ist Ihr Getränk.
Während „warme" und „kühle" Lebensmittel eher angenehme Effekte hervorrufen, wirken sich „neutrale" Speisen oder Getränke nicht merklich auf den Organismus aus.
Besteht im Körper ein harmonisches Gleichgewicht der Energien bzw. der Temperaturen, ist der Mensch gesund. Die Ernährung dient letztlich dazu, diese Harmonie zu fördern, denn in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist. Also, denken Sie bei der nächsten Mahlzeit immer schön an Ihre „Mitte"!
(Quelle: german.cri.cn)
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