Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Freestyle-Ski: China kann Wintersport!
Die 13. Chinesichen Wintersportmeisterschaften finden derzeit in Ürümqi im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang statt. Davon kriegt im Ausland natürlich kaum jemand etwas mit und selbst in China bestimmt eher Lionel Messis Wahl zum Weltfußballer die Sportschlagzeilen. Das wird in sechs Jahren anders sein, wenn die Olympischen Winterspiele in Beijing und Zhangjiakou Halt machen.
Mithilfe des Olympiasongs, viel Überzeugungsarbeit und der Unterstützung von Basketball-Legende Yaoming konnte sich Beijing am Ende tatsächlich durchsetzen. Die nicht gerade als Wintersportnation bekannte Volksrepublik wird 2022 die weltweite Wintersportelite empfangen. Staatspräsident Xi Jinping ist von einem Wintermärchen überzeugt, wie er in einer Videoansprache im Bewerbungsendspurt deutlich machte:
„Die Winterspiele 2022 in der Volksrepublik werden das gegenseitige Verständnis zwischen China und den anderen Zivilisationen der Welt füreinander stärken und die Begeisterung und das Interesse für den Wintersport unter den 1,3 Milliarden Chinesen befeuern. „
Und das wird auch nötig sein, denn Wintersport ist im Alltag bis heute eine Randerscheinung in China. Da erstaunt es schon fast, dass die Volksrepublik durchaus einige Erfolge im Olympischen Wintersport vorzuweisen hat.
1980 nahm China in Lake Placid in den USA erstmals an Olympischen Winterspielen teil. Jedoch konnten die 24 Athletinnen und Athleten nicht annähernd um Medaillenränge kämpfen. Das sollte bis 1992 so bleiben. Im französischen Albertville war es dann Ye Qiaobo, die den Bann brechen konnte, als sie im Eisschnelllauf über 500 Meter Silber holte. In der Folge entwickelten sich der Eisschnelllauf, bzw. das Shorttrack zu den stärksten Disziplinen chinesischer Wintersportler. Allen voran Ausnahmesprinterin Yang Yang etablierte den chinesischen Wintersport in internationalen Vergleich. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City holte die seit Jahren weltweit dominierende Shortrackerin Gold über 500 und 1000 Meter und trug sich damit in die Geschichtsbücher ein. Das erste Gold für China bei Olympischen Winterspielen überhaupt! Die Frau aus dem nordostchinesischen Heilongjiang gilt heute als die erfolgreichste Wintersportlerin Chinas aller Zeiten.
Auch im Eiskunstlauf konnte die Volksrepublik einige olympische Erfolge feiern. Mit wunderbaren Sprüngen und Pirouetten drehte sich 1994 zunächst die damals erst 17-jährige Chen Lu in Lillehammer zu Olympiabronze. In den 2000er Jahren dann holte das chinesische Eiskunstlauf-Traumpaar Shen Xue und Zhao Hongbo bei drei Olympiateilnahmen zwei Mal Bronze und 2010 in Vancouver dann das langersehnte Gold.
Auffällig: Eisschnelllauf, Shorttrack, Eiskunstlauf, alles Wintersportdisziplinen ohne viel Aufwand in der Halle trainiert werden können. Äußerst dürftig sieht es hingegen bei den restlichen Wintersportarten, wie der Skiabfahrt, dem Skispringen, Bobfahren oder Eishockey aus. Nur eine Ausnahme hat es bisher gegeben: Li Nina – die chinesische Freestyle-Skifahrerin. In der Disziplin „Aerials", wo gewagte Sprünge über einer Schneerampe präsentiert werden, gehört sie bis heute zu den besten ihres Fachs. Bislang holte sie drei Weltmeistertitel und zwei Mal olympisches Silber in Turin und Vancouver. Für das Wintermärchen 2022 in Beijing wird sie aber leider wohl zu alt sein.
(Quelle: german.cri.cn)
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