G20 verpflichten sich zu „allen politischen Mitteln“ zur Förderung globaler Erholung
SHANGHAI, 27. Februar 2016 (Xinhuanet) – Beamte posieren für ein Familienfoto beim Treffen der Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G20 im Pudong Shangri-La-Hotel in der ostchinesischen Stadt Shanghai, 27. Februar 2016. Am Freitag skizzierten die politischen Entscheidungsträger Chinas die ökonomischen Politiken des Landes und die Agenda für Reformen des Landes. Als die Finanzminister der G20-Länder in Shanghai zusammenkamen, versicherten sie der ganzen Welt, dass die Regierung eine Reihe von Instrumenten zur Bewältigung des Abwärtsdrucks besitze. (Foto: Xinhua/Li Xin)
SHANGHAI, 27. Februar (Xinhuanet) -- Die finanziellen Entscheidungsträger der 20 führenden Volkswirtschaften verpflichteten sich am Samstag dazu, alle politischen Instrumente, einschließlich monetärer, finanzieller und struktureller Mittel, zu nutzen, um die globale Erholung, trotz wachsender Bedenken hinsichtlich weiterer Abwärtsrisiken, zu bestärken.
In einem Kommuniqué, das nach dem „Treffen der Finanzminister und Zentralbankpräsidenten“ in Shanghai veröffentlicht wurde, heißt es: „Die globale Erholung setzt sich fort, bleibt aber ungleichmäßig und hinter unseren Bemühungen um ein starkes, nachhaltiges und ausgeglichenes Wachstum zurück.“
Die politischen Entscheidungsträger führten einen unbeständigen Kapitalfluss, rückläufige Rohstoffpreise, wachsende geopolitische Spannungen, einen möglichen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union und eine wachsende Zahl von Flüchtlingen, als die wunden Punkte der globalen Wirtschaft an.
Die Versammlung findet inmitten eines schwachen weltweiten ökonomischen Wachstums und zunehmender finanzieller Volatilität, die von häufigen drastischen Einbrüchen an den Börsen weltweit begleitet wird, statt.
Japans überraschende Einführung negativer Zinssätze, Ungewissheiten über Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten, fallende Ölpreise und Bedenken bezüglich der finanziellen Stärke führender europäischer Banken verstärkten Unsicherheiten über die globale Finanzwelt.
Ungeachtet der Herausforderungen meinte die Gruppe, dass das Ausmaß der jüngsten Marktvolatilität nicht die zugrunde liegenden Fundamente der globalen Wirtschaft widerspiegele.
Die Gruppe sagte: „Wir erwarten, dass die Aktivitäten in den meisten hochentwickelten Volkswirtschaften weiterhin in einem gemäßigten Tempo zunehmen und das Wachstum in den Märkten der wichtigsten Schwellenländer stark bleiben werde.“
Das Kommuniqué besagt, dass die Währungspolitiken weiterhin wirtschaftliche Aktivitäten unterstützen und Preisstabilität gewährleisten würden, um das Vertrauen zu fördern. Aber monetäre Instrumente allein nicht zu ausgeglichenem Wachstum führen könnten.
Weiterhin heißt es: „Wir werden Finanzpolitiken flexibel einsetzen, um das Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Vertrauen zu stärken.“
Bei dem Treffen bildete der Wechselkursmechanismus auch ein wichtiges Diskussionsthema. In China fiel die chinesische Währung, der Yuan, nachdem die Regierung im letzten Jahr den Fremdwährungsmechanismus veränderte. Seitdem nahmen Bedenken hinsichtlich einer Kapitalabwanderung zu.
Der Präsident der chinesischen Zentralbank wiederholte am Freitag, dass die anhaltende Schwäche des Yuan jeder Grundlage entbehre und China nicht versuchen werde die Exporte durch einen Abwertungswettlauf anzukurbeln.
Die Gruppe bekräftigte, dass übermäßige Volatilität und ungeordnete Bewegung in den Wechselkursen sich nachteilig auf die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität auswirken könnten.
Im Kommuniqué heißt es: „Wir bestätigen nochmals unsere früheren Wechselkursverpflichtungen. Dies schließt ein, dass wir uns nicht an einem Abwertungswettlauf beteiligen werden. Wir werden unsere Wechselkurse nicht für Wettbewerbszwecke benutzen.“ In dem Schreiben verpflichtet sich die Gruppe zur Justierung der makroökonomischen Politiken, um Ungewissheiten zu reduzieren, zur Minimierung negativer Nebeneffekte und Förderung der Transparenz.
Während des Treffens versprachen die Länder auch die vereinbarten finanziellen Reformen vollständig umzusetzen, die Finanzierung terroristischer Aktivitäten zu bekämpfen und Finanzmittel für Umweltschutz bereit zu stellen.
Das Treffen der Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G20 ist ein Vorläufer für den „G20-Gipfel“ in Hangzhou, der am vierten und fünften September stattfinden soll. Das Thema des Gipfels lautet: „In Richtung einer innovativen, verstärkten, verbundenen und inklusiven Weltwirtschaft“.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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