Die Darstellung Chinas in der Videospiel-Welt
von Dimitrios Marmaras
BEIJING 1. März (Xinhuanet) -- Im Zuge unserer globalisierten Welt ist die Volksrepublik China zu einem wichtigen Teilnehmer vieler politischer und gesellschaftlicher Prozesse geworden. Doch Chinas Einfluss reicht noch weiter. Auch im Bereich der Unterhaltungsindustrie ist die Volksrepublik in aller Munde. Und dies gilt selbstverständlich auch für die Videospieleindustrie. Es ist auffällig, dass immer mehr Entwickler in den letzten Jahren verschiedene Metropolen der Volksrepublik als Schauplatz für einige der größten Spiele der Industrie verwendet haben. Im Rahmen dieses Artikels möchte ich Ihnen einige dieser Spiele vorstellen und zeigen in welcher Art und Weise das Reich der Mitte in der digitalen Videospielwelt umgesetzt wurde.
Shenmue 1 und 2 für die Sega Dreamcast (2000)
(Foto Quelle: https://s3.amazonaws.com/chineselanguageinstitute/blog/wp-content/uploads/2015/07/shenmue4.jpg.jpg)
Shenmue ist ein Titel für die SEGA Dreamcast Konsole und unter Zockern sicherlich das populärste Beispiel für Spiele mit China-Bezug.
Bei Shenmue handelt es sich um ein Abenteuer-Epos, welches die Geschichte von Ryo Hazuki erzählt, dessen Vater vom mysteriösen Antagonisten Lan Di getötet wurde. Dieser Vorfall markiert den Beginn einer epischen Geschichte, die Ryo nicht nur durch die Straßen seiner japanischen Heimatstadt führt, sondern auch nach Hongkong und Guilin. Als das Spiel und sein Nachfolger im Jahr 2000 bzw. 2001 herauskamen, gehörten sie zu den teuersten Videospielproduktionen aller Zeiten. Die Titel kombinierten ein spannendes Spielgeschehen mit einer mitreißenden Story, revolutionären Grafiken und malerischen Umgebungen. Während die meisten Videospiele zur damaligen Zeit entweder nur in japanischen oder westlichen Metropolen stattfanden, wagte Shenmue den Schritt nach China. Ryos China-Aufenthalt beginnt zunächst in Kowloon, welches den nördlichen Stadtteil der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong repräsentiert. Im späteren Verlauf des Spiels zieht es Ryo außerdem nach Guilin, wo es zum finalen Showdown seiner Reise kommt. Die Umgebungen dienen nicht nur zur schönen Aussicht, sondern helfen dem Spiel auch eine einzigartige Atmosphäre aufzubauen, welche zur damaligen Zeit das absolute Nonplusultra war und selbst heute noch viele Gamer in den Bann zieht. Und so ist es wenig überraschend, dass auch der vor kurzem angekündigte 3. Teil wieder in China spielen wird.
Sleeping Dogs (2012)
(Foto Quelle: http://www.next-gamer.de/wp-content/uploads/2012/08/dogs-sunset.jpg)
Chinesischer, als Sleeping Dogs geht es wohl kaum.
Ähnlich, wie die Grand Theft Auto Titel, spielt Sleeping Dogs inmitten einer riesigen virtuellen Stadt. Anstelle von New York, Los Angeles und Co. führt einem das Spiel in die beeindruckende Metropole Hongkong. Während man bei Shenmue nur einen Teil der Stadt besichtigen konnte, wartet in Sleeping Dogs direkt das ganze Stadtgebiet auf einen. Angefangen mit der traditionellen Hafengegend bis hin zum neumodischen Zentrum und der malerischen Bergregion im Hinterland. Die Entwickler haben bei der Anfertigung der Umgebungen wahrlich keine Kosten und Mühen gescheut. Sleeping Dogs erzählt die Geschichte des chinesisch-amerikanischen Polizisten Wei Shen, der in seine Heimatstadt zurückkehrt, um die lokale Triaden-Szene zu untersuchen. Was auf dem ersten Blick nach einer typischen 08/15-Action-Geschichte klingt, entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einem packenden Gangster-Thriller. Was Sleeping Dogs auszeichnet ist die detailgetreue Darstellung der lokalen Kultur. So warten an jeder Straßenecke nicht nur traditionelle, kulinarische Spezialitäten (welche die Kraft des Spielcharakters verstärken), sondern auch typisch chinesische Örtlichkeiten, wie buddhistische Tempel, Nachtmärkte oder KTVs. Umgarnt wird das Ganze von einem authentischen Soundtrack, sowie kraftvollen kantonesischen und englischen Dialogen.
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