Xinhuanet Deutsch

Interview: Erfolgreiche Wirtschaftstransformation Chinas für EU sehr wichtig

German.xinhuanet.com | 16-03-2016 15:34:32 | Xinhuanet

von Liang Linlin

BRÜSSEL, 16.März (Xinhuanet) -- „China ist äußerst wichtig für uns“, sagte Jörg Wuttke, Präsident der „Handelskammer der Europäischen Union in China“, beim jüngsten Interview mit einem Journalisten der Nachrichtenagentur Xinhua. Im Hinblick auf die Handelskammer fügte er hinzu: „Die wirtschaftliche Transformation muss erfolgreich sein.“

Wuttke wies darauf hin, dass sich europäische Unternehmen bereits sehr gut auf die „Neue Normalität“ der chinesischen Wirtschaft vorbereitet hätten, auf eine erfolgreiche Transformation der chinesischen Wirtschaft hofften und noch engere europäisch-chinesische Wirtschafts- und Handelsbeziehungen im Jahr 2016 erwarteten. Mit Hinblick auf die globale, wirtschaftliche Rezession, erklärte er, dass sich „einige Unternehmen gut entwickelten und einige in Schwierigkeiten gerieten.“ Die europäischen Unternehmen würden sich auf langfristige Strategien stützen, weswegen „keines von ihnen sich aus China zurückziehen wolle.“

Die Handelskammer vertritt zahlreiche europäische Unternehmen. Zu ihren Mitgliedern zählen sowohl transnationale Firmengruppen wie „Airbus“ und „Audi“, als auch mittelständische und kleine europäische Unternehmen, die nur kurzfristig auf dem chinesischen Markt getreten sind. Aufgrund der Verlangsamung der internationalen Wirtschaft stehen alle Geschäfte der europäischen Unternehmen in China vor neuen Herausforderungen.

Die Handelskammer berichtet jährlich den zuständigen Behörden der EU in Brüssel. Wie Wuttke mitteilte, legte er Anfang diesen Jahres der EU den Bericht „The European Business in China – Position Paper 2015/2016“ vor und erläuterte der EU-Kommission und dem europäischen Parlament die wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten Chinas.

Die chinesische Wirtschaft tritt derzeit in die Phase der Neuen Normalität ein und das Wirtschaftswachstum wechselt von einem hohen zu einem relativ hohen Niveau, wobei mehr Wert auf die Qualität der Entwicklung gelegt wird. Wuttke bemerkte:„Die Verlangsamung des Wachstums bereitet uns keine Sorgen.“ Er meinte, dass sich das wirtschaftliche Wachstum verlangsamt habe, weil die wirtschaftliche Basis im Vergleich zu früher bedeutend breiter geworden sei. Von dieser Grundlage aus betrachtet sei das wirtschaftliche Wachstum immer noch beträchtlich.

In der „Business Confidence Survey 2015“, die von der Handelskammer im letzten Juni veröffentlicht wurde, heißt es, dass es noch großen Spielraum für das chinesische Wirtschaftswachstum gäbe und über die Hälfte aller europäischen Unternehmen in China der Entwicklung ihrer Geschäfte optimistisch entgegen blicken würden.

Wuttke verfügt über eine mehr als 30-jährige Erfahrungen in China. Er meinte, dass, obwohl die wirtschaftliche Transformation vor einigen Schwierigkeiten stünde, ihn der Umgang Chinas mit der jetzigen Situation an die asiatische Wirtschaftskrise Ende der 1990er Jahre erinnere. „Damals steckte China in einer extrem schwierigen Phase.“ Aber „glücklicherweise hatte das Land eine starke Regierung, die Führungsqualitäten bewies und positive Signale vermittelte.“

Er meinte das wichtigste sei, dass die chinesische Regierung, genau wie damals, dieses wichtige Signal aussenden könne: „Obwohl die Lage jetzt schwierig ist, wissen wir wie wir darauf reagieren müssen.“

Wuttke sagte, dass China bereits versuche diese komplizierten Probleme anzugehen. Er erwähnte auch, dass „der Umfang dr Geschäfte der europäischen Unternehmen in China relativ groß ist. Die Unternehmen interessieren sich für China, brauchen aber gleichzeitig mehr Vertrauen, um die Investition aufzustocken. Wir hoffen, dass Chinas Reformen und deren Umsetzung erfolgreich sein werden.“

Wuttke glaubt, dass China nach wie vor ein Schlüsselmotor der globalen Wirtschaftsentwicklung sei, trotz der drohenden Konjunkturverlangsamung. Er wies auch daraufhin, dass China für viele europäische Unternehmen ein wichtiger Bestandteil ihrer globalen Geschäfte sei und sie eng mit der Entwicklung Chinas verbunden seien. „Was uns betrifft, so muss Chinas wirtschaftliche Transformation erfolgreich sein, weil es kein zweites China auf der Welt gibt.“

Mehr zum Thema:

China und EU unterzeichnen Vereinbarung für visafreien Kurzaufenthalt von Diplomaten

Yang Yanyi, Leiterin der chinesischen Mission bei der Europäischen Union (EU), schüttelt dem Ständigen Vertreter der Niederlande bei der EU Pieter de Gooijer, der derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne hat, während einer Unterzeichnungszeremonie in Brüssel, Belgien, die Hand, 29. Februar 2016. mehr...

Weitere Artikel
010020071360000000000000011100001351943261