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US-Experte: Chinas Banken in gutem Zustand, nicht anfällig für Finanzkrise

German.xinhuanet.com | 03-06-2016 14:17:32 | Xinhuanet

 

Ein Mann telefoniert vor dem Hauptquartier der Bank of China in Beijing, China, am 30. März 2016. (Quelle: REUTERS/Damir Sagolj/Archivfoto)

WASHINGTON, 1. Juni (Xinhuanet) – Chinas Banken befinden sich in einem verhältnismäßig guten Zustand und sind nicht anfällig für eine potentielle Finanzkrise, trotz eines rasanten Anstiegs der Firmenverschuldung in dem Land. Dies sagte ein Experte aus den USA am Mittwoch.

„Während ein Anstieg an Krediten an Firmen, die nicht in der Lage sind die Zinsen und das Kapital von früheren Krediten zurückzuzahlen, bedeutet, dass finanzielle Risiken klar steigen, ist es wahrscheinlich, dass China noch Jahre von einer potentiellen Bankenkrise entfernt ist, was China ein Fenster gewährt, das Kreditwachstum auf ein nachhaltiges Niveau zu verringern“, so Nicholas Lardy, Senior Fellow am Peterson Institute for International Economics.

„Ein wichtiger Grund für diese Beurteilung ist, dass obwohl das Verhältnis der Verschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) merkbar erhöht ist, sich China auch einer hohen nationalen Sparquote erfreut. Der Schuldenstand den ein Land standhalten kann, hängt wesentlich vom Anteil der Inlandsersparnisse am BIP ab”, schrieb Lardy, ein führender Experte zu Chinas Wirtschaft, in einer Analyse, die auf der Website der Financial Times veröffentlicht worden ist.

Da Chinas Schuldenaufbau fast ausschließlich in der Landeswährung geschieht und China ein Nettokreditgeber für den Rest der Welt ist, ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt „nicht anfällig für eine Finanzkrise wie jene in Asien 1997”, schrieb er.

Lardy merkte an, dass Bankenkrisen fast immer mit Problemen der Verbindlichkeiten in Bankbilanzen beginnen, doch die Verbindlichkeiten von chinesischen Banken sind überwiegend Bankeinlagen, was potentielle Bankenanstürme unwahrscheinlicher macht.

„In jedem Fall hat die Nationalbank bedeutende Werkzeuge zur Verfügung, mit potentiellen Bankenanstürmen umzugehen. Zum Beispiel beträgt der von Banken verlangte Mindestreservesatz momentan 17 Prozent. Dies könnte mit enormen positiven Effekten für die Liquidität der Banken gesenkt werden”, schrieb er.

Schlussendlich sind chinesische Banken weit weniger Risiken durch schlecht laufende staatseigene Betriebe (SOE) ausgesetzt als in den 1990ern. Kredite an SOEs machen heutzutage, laut dem Experten, nur 30 Prozent aller Renminbi-Kredite von chinesischen Banken und anderen Finanzinstitutionen aus, weit niedriger als die 62 Prozent Mitte der 1990er.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) gab im April in einem Bericht bekannt, dass, unter Berücksichtigung von Chinas Bank- und Politik-Puffern und dem anhaltend starken Wirtschaftswachstum, die Kosten der Handhabung von potentiellen Verlusten aus dem Kreditgeschäft der Banken beherrschbar sind, trotz der steigenden Risiken der Firmenverschuldung.

Um Risiken, die sich im Finanzsektor ansammeln, zu verringern, drängte Lardy die chinesischen Behörden dazu, „offensiv den Kreditfluss gegenüber chronisch unprofitabeln, zumeist im Staatseigentum befindlichen, Firmen zu unterbinden“ und diese sogenannten „Zombie-Firmen“ zu schließen, die nur durch die Unterstützung der Regierung und Banken überleben.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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