Pferderennen auf dem Plateau: Eine Vorführung reiterischen Könnens und tibetischer Kultur
Reiter heben auf galoppierenden Pferden während eines Pferderennfestivals in Nagqu im Autonomen Gebiet Tibet in Südwestchina am 10. August 2016 Hadas auf. (Foto: Xinhua/Zhang Rufeng)
BEIJING, 14. August (Xinhuanet) -- Tibetische Reiter reiten mit hoher Geschwindigkeit und greifen nach unten, um Hada – ein Seidentuch – vom Boden aufzuheben. Bei jedem Erfolg jubeln die Zuschauer.
Der Wettbewerb ist einer der aufregendsten Teile des jährlichen Pferdefestivals von Nagqu in Tibet. Der Reiter, der die meisten Hadas in einem bestimmten Zeitraum aufhebt, gewinnt den Wettbewerb.
Tibetische Männer und Frauen treten bei der Eröffnungszeremonie des jährlichen Pferderennfestivals in Nagqu im Autonomen Gebiet Tibet in Südwestchina am 10. August 2016 auf. (Foto: Xinhua/Zhang Rufeng)
Jedes Jahr im August, wenn das Klima angenehm und das Gras in Nagqu saftig und grün ist, beherbergt das größte Reiterfest in Nordtibet tausende von Reitern, Künstlern und Zuschauern.
Die 4-tägige Veranstaltung umfasst Rennen, Bogenschießen und Kräftemessen einher mit viel Gesang, Tanz und Handel von Reiterzubehör und lokalen Handwerk und Produkten.
Frauen tanzen bei der Eröffnungszeremonie des jährlichen Pferderennfestivals in Nagqu im Autonomen Gebiet Tibet in Südwestchina am 10. August 2016. (Foto: Xinhua/Zhang Rufeng)
Frauen kommen in ihrer festlichen Pracht und Schmuck, während Männer im Sattel oder zu Fuß in traditionellen Stiefeln und Hüten prahlen und stolzieren. Die Pferde, die eigentliche Attraktion, sind mit Bändern und Verzierungen geschmückt. Die Atmosphäre war heiter und überschwänglich.
Reiter reiten beim jährlichen Pferderennfestival in Nagqu im Autonomen Gebiet Tibet in Südwestchina am 10. August 2016. (Foto: Xinhua/Zhang Rufeng)
Chiring Dorje, 36, hat acht Mal am Festival teilgenommen und mehrere Wettbewerbe gewonnen. Er sagt, dass Pferderennen der wichtigste Sport für tibetische Nomaden sei und das Festival nicht nur eine große Chance für Reiter sei ihr Können zu zeigen, sondern auch eine jährliche, einmalige Chance ihre alten Freunde zu treffen, zeitlose Rivalitäten wieder zu beleben und alte Rechnungen zu begleichen.
Eine tibetische Frau und ihr Baby besuchen das jährliche Pferderennfestival in Nagqu im Autonomen Gebiet Tibet in Südwestchina am 10. August 2016. (Foto: Xinhua/Zhang Rufeng)
Für Nomaden in Nagqu, ein weites, dünn besiedeltes Gebiet, ist das Pferd sehr wichtig in ihrem Leben für den Transport, das Hüten von Tieren und als Lasttier, aber auch als Freund und Mitglied der Familie.
Dorje Senge beim jährlichen Pferderennfestival in Nagqu im Autonomen Gebiet Tibet in Südwestchina am 10. August 2016. (Foto: Xinhua/Zhang Rufeng)
Dorje Senge, 15, schaffte es nicht in das Finale des Pferderennwettbewerbs, aber freute sich trotzdem es versucht zu haben. Er sagt, dass alle Tibeter Pferde lieben und egal, ob arm oder reich, jeder Haushalt mindestens ein Pferd aufzieht.
Bis zu seinem 12. Lebensjahr hatte Dorje Senge Angst vor Pferden und hat sie nie geritten, da er im Alter von 6 Jahren von einem Pferd getreten worden war. Erst nachdem er schließlich seine Furcht überwand, konnte er mit Hilfe seines Vaters reiten lernen.
Ein Reiter reitet beim jährlichen Pferderennfestival in Nagqu im Autonomen Gebiet Tibet in Südwestchina am 10. August 2016. (Foto: Xinhua/Zhang Rufeng)
Anstatt sein Pferd für das Rennen zu trainieren, ließ er es frei auf dem Flachland herumlaufen und fing erst fünf Tage vor dem Festival an es zu trainieren.
„Pferderennen sind eine Tradition und ein Wettbewerb, aber auch eine Quelle unserer Freude“, sagte Dorje.
Zuschauer beobachten den Pferderennwettbewerb beim jährlichen Pferderennfestival in Nagqu im Autonomen Gebiet Tibet in Südwestchina am 10. August 2016. (Foto: Xinhua/Zhang Rufeng)