Chinas Einsatz entscheidend für globale Klimaschutzmaßnahmen, sagen Experten
BEIJING, 11. September (Xinhuanet) -- Experten sagten, China habe mit seiner Ratifizierung des Übereinkommens von Paris Anfang dieses Monats eine starke Botschaft von seinem Einsatz im Kampf gegen den Weltklimawandel gesendet.
China und die Vereinigten Staaten traten dem Klimaabkommen von Paris formal am 3. September bei, einen Tag vor dem G20-Gipfel, der in der ostchinesischen Seestadt Hangzhou abgehalten wurde.
Das Abkommen markiert einen Wendepunkt in den gemeinschaftlichen Anstrengungen, sich mit der globalen Erwärmung auseinanderzusetzen.
„China scheint [...] ein Zeichen zu setzen, indem es Maßnahmen zur Begrenzung der globalen Erwärmung umsetzt,“ sagte Douglas H. Paal, Direktor des Asienprogramms der Stiftung Carnegie Endowment for International Peace gegenüber Xinhua.
„Es ist intelligent von China, den G20-Gipfel zu nutzen, um zu versuchen einen Mitläufereffekt bei den teilnehmenden Ländern zu erzeugen,“ sagte er.
China, die zweitgrößte Volkswirtschaft und ein großer Emittent von Treibhausgasen unterschrieb das Übereinkommen von Paris am 22. April, der auch der Earth Day ist, im UN-Hauptquartier in New York.
Der Vize-Ministerpräsident Zhang Gaoli, unterschrieb im Namen von Staatspräsidenten Xi Jinping das Dukument und kündigte an, dass China das Abkommen vor dem G20-Gipfel in Hangzhou ratifizieren werde.
Um seine Verpflichtung zu erfüllen, wird China seine Kohlenstoffemissionen pro BIP-Einheit bis 2030 um 60-65 Prozent gegenüber dem Niveau von 2005 reduzieren, den Gebrauch nicht-fossiler Treibstoffquellen beim primären Energieverbrauch auf etwa 20 Prozent steigern und bis 2030 den Höchststand seiner Kohlenstoffemissionen erreichen. Diese Ziele spiegeln sich in Chinas 13. Fünfjahresplan (2016-2020) wider.
Viele stimmen darin überein, dass Chinas Ratifikation des Übereinkommens von Paris vor dem G20-Gipfel ebenso wie die Resultate des Gipfels Chinas Führungsrolle in dem Bereich stärken werden.
Darüber hinaus werden konkrete Aktionen von bedeutenden Mächten wie China die Erwartungen an eine frühe Inangriffnahme des Abkommens vor seiner ursprünglich auf 2020 festgelegten Frist steigern.
„Ich denke, das Übereinkommen von Paris wird sehr, sehr bald in Kraft treten,“ sagte Jeffrey Sachs, Direktor des Earth Institute der Columbia University.
Die gemeinsame Verkündung von Staatspräsident Xi Jinping und seinem US-amerikanischen Amtskollegen Barack Obama, dass ihre jeweiligen Nationen sich zum Übereinkommen von Paris bekennen, könnte die Spielregeln verändern und schafft die Voraussetzungen für andere Länder, ihnen zu folgen.
Die beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt, China und die Vereinigten Staaten, machen zusammen 39 Prozent der globalen Emissionen aus.
In einem Kommuniqué der Führungen, das nach dem G20-Gipfel herausgegeben wurde, einigen sich die verbleibenden G20-Mitglieder darauf, dem Übereinkommen baldmöglichst beizutreten.
„Wir verpflichten uns, unsere jeweiligen inländischen Verfahren abzuschließen, um dem Übereinkommen von Paris beizutreten, sobald unsere nationalen Verfahren es erlauben,“ heißt es in dem Kommuniqué.
„Wir begrüßen die G20-Mitglieder, die dem Übereinkommen beigetreten sind und sich bemühen, das Inkrafttreten des Übereinkommens von Paris bis Ende 2016 zu ermöglichen, und freuen uns auf die rechtzeitige Umsetzung all seiner Aspekte,“ heißt es weiter.
Joanna Lewis von der Georgetown University nannte die G20 derweil den „mächtigsten wirtschaftlichen und politischen Club auf der Welt“ und sagte, Chinas Gastgeberschaft habe eine großartige Gelegenheit geboten, seine Klima-Führungsposition zu demonstrieren.
„Der Klimawandel ist das Gebiet, auf dem China vielleicht die stärkste internationale Führerung gezeigt hat. Wenn China den G20-Gipfel ausrichtet, können wir davon ausgehen, dass Energie und Klima im Vordergrund stehen werden,“ sagte Lewis in einem unterschriebenen Artikel.
„Dadurch, dass Chinas Rolle in globalen multilateralen Finanzinstitutionen wächst, hat es Spielraum, den Gebrauch öffentlicher Finanzen für grüne und kohlenstoffarme Investitionen mit zu formen und weltweite Regeln für solche Investitionen auf der Welt festzulegen,“ sagte sie.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)