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Ehemaliger deutscher Botschafter in China: Chinas „Ein Gürtel, eine Straße”-Initiative bietet Chancen für Europa

German.xinhuanet.com | 09-10-2016 15:30:14 | Xinhuanet

BERLING, 8. Oktober (Xinhuanet) -- Chinas „Ein Gürtel, eine Straße“-Initiative würde insbesondere Europa große Chancen bieten, sagte Michael Schaefer, ehemaliger deutscher Botschafter in China, kürzlich in einem Interview mit dem deutschen Medienportal Deutsche Wirtschafts Nachrichten.

Die „Ein Gürtel, ein Straße“-Initiative, die von China eingeführt wurde, ist ein gutes Beispiel für das strategische Denken und Handeln des chinesischen Volkes, sagte Schaefer, und fügte hinzu, dass es mit den alten Handelswegen zwischen China und Europa verbunden ist, und dass es sich um ein inklusives Projekt handelt.

„Das heißt, dass jeder Staat, sofern er es wünscht, aktiv an der Entwicklung der Initiative und seiner Umsetzung teilnehmen kann“, sagte er.

Europa sollte diese Initiative nicht behindern, indem man impliziert, dass es einen hegemonialen Zweck aufweist, sondern sollte die Chance von China ernst nehmen und sie durch konkrete Kooperation testen, sagte er.

Im Hinblick auf die laufenden Verhandlungen der Europäischen Union über das Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) und den Vereinigten Staaten (TTIP), warnte er davor, Freihandelsabkommen als geostrategische Instrumente gegen China und die anderen BRICS-Staaten zu nutzen.

Europa benötigt keine Isolation, sondern Integration in die globalen Märkte, fügte er hinzu.

Schäfer sagte, dass die internationale Gemeinschaft im 21. Jahrhundert eine multipolare Gemeinschaft werden würde. Eine Handelspolitik gegen die BRICS-Staaten, die neben China auch Russland, Indien, Brasilien und Südafrika einschließen, würde für keinen zum Vorteil sein.

„Wir müssen versuchen, neue Strukturen der globalen Ordnungspolitik auf den Grundlagen des bestehenden internationalen Rechtssystems aufzubauen, und zwar nicht gegen, sondern mit den neuen kreativen Kräften, sagte er.

„Ich bin tief davon überzeugt, dass die Chancen für eine friedliche Koexistenz mit China und anderen neuen globalen Akteuren weitaus größer sind, als die Gefahr, von einer dieser neuen Mächte verdrängt zu werden“, merkte Schaefer an.

In einer innovativen Form der überregionalen Kooperation, könnte die „Ein Gürtel, eine Straße“-Initiative als ein Angebot zur Schaffung einer Grundlage für die Kooperation unter Gleichen angesehen werden, welche möglicherweise zu einem echten Interessenausgleich führen könnte, sagte er.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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