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Kommentar: Dutertes Besuch präsentiert überfällige Gelegenheit für Annäherung zwischen China und Philippinen

German.xinhuanet.com | 18-10-2016 16:32:05 | Xinhuanet

Von Zhu Dongyang

BEIJING, 18. Oktober 2016 (Xinhuanet) -- Nach Jahren der Entfremdung haben die Meinungsverschiedenheiten zwischen Beijing und Manila schließlich begonnen, Platz für gutes Vertrauen einzuräumen, als der philippinische Präsident Rodrigo Duterte am Dienstag zu einer eisbrechenden Reise nach China aufbricht.

Der Besuch überrascht viele auf der Welt. Er kommt zu einer Zeit, in der die Beziehungen zwischen China und den Philippinen aufgrund des absurden Schiedsverfahrens über das Südchinesische Meer, welches von Dutertes Vorgänger Benigno Aquino III gegen China erhoben wurde, auf ein historisches Tief eingebrochen sind.

Als Widerspiegelung seines Eifers, die ernsthaft geschädigten Beziehungen zu reparieren, wählte der neue philippinische Präsident China zu dem ersten Land, das er außerhalb des Verbandes Südostasiatischer Nationen, seit seinem Amtsantritt im Juni, besucht.

Unterdessen dient die Reise auch als ein ermutigendes Zeichen für die Courage und den Pragmatismus des Präsidenten gegenüber auswärtigen Beziehungen und internationalen Disputen. Bezüglich der Angelegenheit im Südchinesischen Meer hat er die Eigenheiten seines Vorgängers, sich mit externen Einmischern zu konspirieren und unnötige Provokationen zu tätigen, vermieden, und bekräftigte stattdessen die Notwendigkeit von Dialog und Verhandlung, was ein Ansatz ist, der weitgehend mit der Haltung Beijings übereinstimmt.

Angesichts der positiven Zeichen gilt Dutertes weithin beobachteter Besuch in China als eine Bewährungsprobe seiner Aufrichtigkeit und politischen Weisheit. Unter anderem muss er der Versuchung widerstehen, die sogenannte endgültige Erteilung im Schiedsverfahren in die bilateralen Gespräche zur Angelegenheit im Südchinesischen Meer zu drängen. Das Urteil, welches von einem rechtsmissbräuchlichen Tribunal erteilt wurde, hat überhaupt keinen Platz in den Verhandlungen.

Sollte er seinen guten Glauben demonstrieren, wird die Reise eine lang überfällige Gelegenheit für die beiden Länder, welche eine langjährige Freundschaft genießen, bieten, die Wunden der letzten Jahre zu heilen und ihre Beziehungen auf den richtigen Kurs zurückzuführen.

Eine Entspannung zwischen Beijing und Manila wird nicht nur an politischen und diplomatischen Fronten überaus lohnend sein. Mit dem gegenseitigen Vertrauen, das allmählich wiederhergestellt wird, werden gleichzeitig bilaterale Austausche und die Kooperation in Wirtschaft und anderen Bereichen aufgewärmt.

Das stimmt mit Dutertes Bestrebungen in der Heimat überein. Nachdem er einen Krieg gegen Drogen geführt hat und gelobte, Frieden mit den Rebellen zu schließen, verpflichtet er sich, die wirtschaftliche Entwicklung zum Nutzen aller Philippiner anzutreiben.

Um Dutertes inländische Visionen zu materialisieren, benötigt Manila internationale Unterstützer, nicht nur jene, welche mit seinen heftigen Kampagnen gegen Drogen sympathisieren und bereit sind, Investitionen in seinem Land zu erhöhen.

Beijing wird ein bereitwilliger Partner sein, sollten die bilateralen Beziehungen auftauen. China hat Verständnis für Dutertes Priorität beim Anti-Drogen-Kampf geäußert, und die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist auch daran interessiert, die entsprechenden Stärken der beiden Länder zu erschließen und die Win-Win-Kooperation anzukurbeln.

Die Vorteile der erwarteten Annäherung gehen über die beiden Länder hinaus. Es ist ein Gewinn für alle friedenliebenden und entwicklungsverfolgenden Nationen in der Region, da es die Region übertragbarer Spannungen schonen und helfen wird, eine zuträgliche Nachbarschaftsumgebung zu fördern.

Ohne Zweifel ist es reine Fantasie zu erwarten, dass der Besuch alle Schwierigkeiten zwischen China und den Philippinen lösen würde. Dennoch ist die Tatsache, dass die Reise stattfindet, ein Indiz für die Courage und die Staatskunst beider Seiten, und genügt, Optimismus und Hoffnung hervorzubringen.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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