China Fokus: Wirtschaftliche Kooperation zwischen China und MOE auf der Überholspur
RIGA, 6. November 2016 (Xinhuanet) -- Der Güterzug aus dem chinesischen Yiwu fährt im Hauptbahnhof von Riga in Lettland ein, 5. November 2016. Der erste Trans-Eurasien-Containerzug, der China mit Lettland verbindet, traf hier am Samstagnachmittag ein und markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Zusammenarbeit der beiden Länder im Transport- und Logistiksektor. Der Zug fuhr am 20. Oktober aus Yiwu ab, einem dynamischen Produktionsdrehkreuz in Ostchina, und beendete eine Reise von über 11.000 km der China-Russland-Lettland-Route. (Quelle: Xinhua/Wang Yaxiong)
BEIJING, 7. November (Xinhuanet) -- Nach einer 17-tägigen, über 10.000 Kilometer langen Reise erreichte ein Güterzug voller kleiner Güter, die in China produziert wurden, endlich sein Ziel in der lettischen Hauptstadt Riga.
„Riga ist das Ziel des Zugs, aber nicht der Endpunkt dieser Güter. Nach der Ankunft werden sie auf verschiedene osteuropäische oder skandinavische Länder innerhalb ein bis drei Tagen verteilt“, sagte Xiong Tao, stellvertretender Bürgermeister von Yiwu, einem chinesischen Fertigungszentrum, wo vor allem kleine Waren, hauptsächlich Dekorationsartikel und Souvenirs, hergestellt werden.
Tatsächlich wurden bisher 40 direkte Schienengüterverkehrsstrecken zwischen China und Europa aufgebaut, die jährlich Güter im Wert von mehreren Milliarden Dollar transportieren.
Während der Zug aus Yiwu von lokalen Beamten und Geschäftsmännern in dem Hauptbahnhof Riga begrüßt wurde, entwarf der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang einen großen Kooperationsplan für beide Seiten bei einer hochrangigen Sitzung, die einige Meilen entfernt stattfand.
„Wir sollten aktiv den Freihandel fördern und die Investition erleichtern, die Märkte noch weiter füreinander öffnen, die regionale Wirtschaftskooperation vertiefen und uns dem Handels- und Investitionsprotektionismus entgegenstellen, um uns Wachstumsimpulse zu geben und zur Erholung der Weltwirtschaft beizutragen“, sagte Li in einer Rede beim sechsten Wirtschafts- und Handelsforum von China und den MOE-Ländern.
Der sich zu Besuch befindliche Ministerpräsident schlug vor Handel und Konnektivität zu fördern, die Produktionskapazität und die Kooperation beim Tourismus zu verstärken und innovative Wege zur finanziellen Kooperation zu erforschen.
„Die Vorschläge sind praktisch und zielgerichtet. Sie berücksichtigen die komparativen Vorteile beider Seiten und den Raum zur Verbesserung der Regierungszusammenarbeit“, sagte Xu Mingqi, ein Forscher der „Shanghai Academy of Social Sciences“.
Zhang Monan, ein Analyst des „China Center for International Economic Exchanges“, schloss sich Xus Bemerkungen an und meinte auch, dass China und die MOE-Länder einander ergänzten. „Die MOE-Länder, größtenteils aufstrebende Wirtschaften mit enormen unerschlossenem Potential, dürsten nach Technologien in der hochwertigen Ausrüstungsherstellung, die China hofft zu exportieren.“
Ministerpräsident Li nahm auch an einem Treffen der Regierungschefs von China und den 16 MOE-Ländern teil, das auch als „16+1“-Gipfel bekannt ist und vor etwa vier Jahren in Polen gegründet wurde. Dank des Gipfels hat sich die Kooperation zwischen China und den MOE stetig erweitert.
Trotz einer nachlassenden globalen Konjunktur haben China und die MOE ein robustes Wachstum beim bilateralen Handel aufrechterhalten, der in den ersten neun Monaten bei insgesamt 43 Mio. US-Dollar lag und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent zunahm. Die Investitionen in beiden Richtungen beliefen sich auf 7 Mrd. US-Dollar, wobei chinesische Investitionen in die MOE um fast 90 Prozent stiegen.
Um den Handel weiter zu fördern und die wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken, bemühen sich die beiden Seiten darum die Transportnetzwerke zu verbessern, einschließlich des serbischen „E763-Autobahnprojektes“ und der Instandsetzung der Bahnlinie Budapest-Belgrad sowie anderen Infrastrukturvorhaben, wie einem Wärmekraftwerk in Bosnien und Herzegowina.
Xu glaubt, dass die Verbesserung der Infrastruktur nicht nur die wirtschaftlichen Beziehungen der MOE mit China stärken, sondern auch die Lösung der Handelshemmnisse in der Region unterstützen sowie die von China vorgeschlagene „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative vorantreiben werden.
Der Infrastrukturausbau werde einen großen Finanzierungsbedarf hervorrufen und neuen Raum für die finanzielle Kooperation schaffen, sagte Zhang.
Die „Industrial and Commercial Bank of China“ (ICBC), der größte Kreditgeber des Landes, kündigte am Sonntag Pläne zum Aufbau eines „Sino-MOE-Fonds“ durch eine neu gegründete Tochtergesellschaft an, um der industriellen Kooperation zwischen China und den MOE-Ländern finanzielle Unterstützung zu bieten.
Der Fond werde sich auf Investitionskooperationen in den Branchen Infrastruktur, Hightech-Produktion und Massenkonsum konzentrieren, sagte Jiang Jianqing, Leiter der “Sino-CEEF Holding Company“ und ehemaliger Präsident der ICBC, und fügte hinzu, dass der Fond erwartungsgemäß eine Größe von 10 Mrd. Euro (etwa 11 Mrd. US-Dollar) haben solle.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
Erster Trans-Eurasien-Containerzug trifft in Lettland ein
Der Güterzug aus dem chinesischen Yiwu fährt im Hauptbahnhof von Riga in Lettland ein, 5. November 2016. Der erste Trans-Eurasien-Containerzug, der China mit Lettland verbindet, traf hier am Samstagnachmittag ein und markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Zusammenarbeit der beiden Länder im Transport- und Logistiksektor. Der Zug fuhr am 20. mehr...