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Spotlight: APEC-Rede des chinesischen Staatspräsidenten Xi macht China, Asien-Pazifik zu globalen „Vorreitern“

German.xinhuanet.com | 21-11-2016 16:40:13 | Xinhuanet

MEXIKO-STADT, 20. November (Xinhuanet) -- Die Rede des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping auf dem CEO-Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) am Samstag in Perus Lima hätte China und die Region an die vorderste Front gemeinsamer Bemühungen zur Reaktivierung der Weltwirtschaft gesetzt, haben APEC-Teilnehmer und Gelehrte gesagt.

Mario Mongilardi, der Präsident der Handelskammer Lima, glaubte, Xi habe eine ermutigende Botschaft an die Unternehmenskreise der 21 APEC-Mitglieder gesendet.

„Der Staatspräsident von China hat heute eine außergewöhnliche Rede gehalten. Er hat die Grundlagen für das zukünftige Wachstum der Weltwirtschaft dargelegt”, sagte Mongilardi in einem Interview mit Xinhua nach dem Gipfel.

Es wurde klargestellt, dass Chinas Reformprogramm die Teilnahme ausländischer Firmen auf dem chinesischen Markt erlauben werde, was anderen APEC-Mitgliedern potentiellen Zugang zu mehr als 1,3 Milliarden Konsumenten bieten würde, so Mongilardi.

„Er (Xi) kündigte auch an, dass China mit sehr wichtigen Investitionen auf die Welt zukommen und seine Märkte für Auslandsinvestitionen öffnen würde. Es erfüllt uns mit Optimismus zu sehen, dass China, eine der Weltmächte, an den Markt glaubt, an Wettbewerb glaubt ... als Mechanismus für Entwicklung”, sagte Mongilardi.

Auf dem Gipfel sagte Xi, dass China Handel und Investitionen energetisieren müsste, um Wachstum zu fördern und Freihandelsabkommen offener und inklusiver gestalten werde.

Martin Monteverde, Präsident der National Confederation of Private Entrepreneurial Institutions,, sagte nach dem Gipfel, dass Xis Rede Chinas Bereitschaft zeige, mit anderen zur Entwicklung der Wirtschaft zusammenzuarbeiten.

Xi sagte, dass China Schätzungen zufolge in den nächsten fünf Jahren Waren im Wert von acht Billionen US-Dollar importieren, und 600 Milliarden Dollar an Auslandsinvestitionen einführen werde. Dies würde lateinamerikanischen Firmen große Chancen bieten, so Monteverde.

Laut Xi wuchs das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um 6,7 Prozent. Dieses rasante Wirtschaftswachstum werde Lateinamerika zugutekommen, insbesondere in Bereichen wie Mineralien und Energieressourcen, sagte ein weiterer APEC-Teilnehmer, Alvaro Barrenechea, Corporate Affairs Manager bei Chinalco in Peru.

Mehr als 30 Prozent aller Auslandsinvestitionen in peruanischen Mineralien kamen bisher aus China. Xi sagte, dass China in den nächsten fünf Jahren 750 Milliarden Dollar außerhalb des Landes investieren werde. Dies bedeute, dass alle lateinamerikanischen Länder von Chinas Öffnung seiner Märkte für Auslandsinvestitionen profitieren würden, so Barrenechea.

Jose Picasso, Vorsitzender des peruanischen Bergbauunternehmens Volcan, betrachtet Xis Rede als die beste des Gipfels.

Xis Rede zeigte, dass China bereit sei seinen Markt zu öffnen und die Polarisierung des Wohlstands zu verringern. Chinas Entwicklung werde ein Impuls für die Entwicklung der Region Asien-Pazifik sein, so Picasso.

Zu einer Zeit, in welcher der Rest der Welt an wirtschaftlichen Verlangsamungen leidet, erfreut sich die Region Asien-Pazifik stetigen Wachstums, sagte Xi, und muss daher die Richtung weisen und starke und koordinierte Handlungen unternehmen, um die Weltwirtschaft zu energetisieren und neue Chancen für globales Wachstum zu schaffen.

Luis Delgado, Professor für Sozialwissenschaften an der staatlichen Universität Carabobo im nördlichen Venezuela, sagte „die Rede markiert die Route, welche die chinesische Regierung zur Reaktivierung der Weltwirtschaft vorschlägt”, und deutet an „wie die Region Asien-Pazifik der Vorreiter in der Reaktivierung der Weltwirtschaft sein kann“.

Xis Botschaft stellt China auch an die vorderste Stelle dieser Anstrengungen, da es „den freien Markt rechtfertigt, jedoch aus einer umfassenden Perspektive“, die „Wachstum, das von Sozialentwicklungsprogrammen begleitet werden muss“ fordert, so Delgado.

Außerdem hat der asiatische Riese bereits die Führung hierzu in verschiedenen Teilen der Welt übernommen, wie in Lateinamerika, wo sich „China der Entwicklung der Region in den nächsten Jahren gewidmet hat", laut Delgado.

„Mit Lateinamerikas Potential und der Unterstützung der chinesischen Regierung denke ich, dass es möglich ist für die Region, Schwierigkeiten zu überwinden”, wie Mangel an Entwicklung, Infrastruktur und Investitionen und „die Weltwirtschaft zu reaktivieren“, sagte er.

„Ich glaube, China will all die Bedingungen für die freie Bewegung von Kapital schaffen, und dadurch die Dynamik der Weltwirtschaft stärken”, fügte er hinzu.

In diesem Sinne könnte das APEC-Treffen 2016 in Lima einen Wendepunkt im globalen wirtschaftlichen Gleichgewicht markieren, sagte er.

„Der historische Kontext und die historische Bedeutung dieses Prozesses markieren die Verlagerung des geo-wirtschaftlichen Zentrums der Welt, welches zuvor der Atlantik war, zum Pazifik, und inmitten dessen spielt China eine führende Rolle”, so Delgado.

Der venezolanische Ökonom und politische Analyst Vladimir Adrianza, der an der Bolivarischen Militäruniversität Venezuelas in Caracas lehrt, stimmte zu, dass Xis Rede ein Beweis für „den Transfer des geo-wirtschaftlichen Zentrums Richtung Pazifik“ sei.

Sie signalisierte auch ein Bewusstsein der Nachteile, die kleinere Volkswirtschaften in der traditionellen globalen Wirtschaftsordnung trafen, so Adrianza.

Xis Rede „gibt uns eine Vorstellung von der Bereitschaft Chinas derzeitiger Führung, ein Verständnis mit Volkswirtschaften zu erzielen, die viel kleiner sind als Chinas“, sagte er.

Gegründet im Jahr 1989 als Forum zur Förderung von Freihandel in der Region Asien-Pazifik, entwickelt sich die 21 Mitglieder starke APEC zu einem zunehmenden wichtigen Mechanismus zur Behandlung von wirtschaftlichen Fragen nicht nur in der Region, sondern auch auf der ganzen Welt.

APEC hat eine bedeutende Rolle im Fortschritt der Handelsliberalisierung und -erleichterung gespielt und wirtschaftliche Integration und Konnektivität gefördert.

Die Region Asien-Pazifik, die entscheidend für globalen Frieden und Entwicklung ist, umfasst 40 Prozent der Weltbevölkerung, etwa die Hälfte des Welthandels und 57 Prozent des globalen BIP.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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