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News Analysis: China macht sich bereit, sich gegen steigenden Protektionismus zu verteidigen

German.xinhuanet.com | 10-02-2017 17:44:57 | Xinhuanet

BEIJING, 9. Februar (Xinhuanet) – Während es den Anschein mache, als würden Anti-Globalisierungsgedanken über globale Volkswirtschaften hinwegfegen, die mit einer langsamen Erholung zu kämpfen haben, wird China bereit sein, seine Exporte gegen steigenden Protektionismus zu verteidigen.

„Wir wollen keine Handelskriege, aber wir werden gut vorbereitet sein und aktiv auf jegliche Abhilfemaßnahmen für den Handel von anderen Ländern und Regionen reagieren, um die Interessen der chinesischen Unternehmen zu schützen“, teilte Wang Hejun, Leiter des Trade Remedy and Investigation Bureau des Handelsministeriums, "Economic Information Daily" mit.

Seine Bemerkungen folgten auf die jüngsten exorbitanten Zölle, die von den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union auf chinesischem Stahl verhängt wurden.

Die US-Handelsbehörde entschied zu Beginn des Monats, dass Importeure von in China hergestellten Edelstahlblechen und -Bändern eine Antisubventionssteuer von bis zu 190,71 Prozent und Antidumpingsteuern von bis zu 76,64 Prozent bezahlen müssen. Die Europäische Kommission hatte Ende Januar beschlossen, schwere Zölle auf ein anderes chinesisches Stahlprodukt zu erheben, mit Raten zwischen 30,7 Prozent und 64,9 Prozent.

Für die chinesische Stahlindustrie, die über eine durchschnittliche Gewinnspanne von 5 Prozent bis 10 Prozent verfügt, sind die Steuern mehr als genug, um chinesische Unternehmen gänzlich aus den überseeischen Märkten zu vertreiben, laut Analysten.

Die beiden Fälle signalisierten den drohenden Handelsdruck für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, die einst durch Exporte florierte.

„Die globale Handelssituation verschlechtert sich und wird im Jahr 2017 sogar noch düsterer werden“, sagte Wang, der voraussagte, dass chinesische Stahl- und Aluminiumprodukte weiterhin die Hauptziele von Handelsuntersuchungen sein würden.

Der weltweit größte Exporteur hat die Hauptlast des zunehmenden Protektionismus inmitten der schwachen globalen wirtschaftlichen Erholung zu tragen.

Chinesische Exporteure erlitten im vergangenen Jahr eine Rekordanzahl von 119 Untersuchungen für Handels-Abhilfemaßnahmen, die von 27 Ländern und Regionen eingeleitet wurden, was einen 36,8-prozentigen Anstieg gegenüber 2015 darstellte. Diese Fälle umfassten 14,34 Milliarden US-Dollar an Gütern, eine Steigerung um 76 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Unter der Last der Handels-Abhilfemaßnahmen, fielen Chinas ganzjährigen Exporte im Jahr 2016 um 2 Prozent in Yuan ausgewiesenen Bedingungen, während Importe leicht um 0,6 Prozent stiegen, zeigten Zolldaten. Der Handelsbilanzüberschuss sank um 9,1 Prozent.

„Protektionismus wird zunehmend ernster, und zwar nicht nur wegen den ansteigenden Handelsuntersuchungen, sondern wegen der Missachtung und dem Missbrauch der festgelegten Regeln einiger Mitglieder der Welthandelsorganisation (WHO), die die internationalen Umstände weiter erschwert haben“, sagte Wang.

Um auf einfache Art und Weise exorbitante Zölle auf chinesische Produkte zu verhängen, nutzen die Vereinigten Staaten und die EU nach wie vor Produktionskosten in einem Drittland, um den Wert der Produkte von Ländern auf ihrer Liste der „Nichtmarktwirtschaft“ zu berechnen, die auch China einschließt.

Die unfairen und unangemessenen Maßnahmen sollten bereits Ende 2016 ausgelaufen sein, laut einer Vereinbarung, die unterzeichnet wurde, als China im Jahr 2001 der WHO beitrat. Aber die Vereinigten Staaten haben sich geweigert, dem chinesischen Gleichstellungsstatus zuzustimmen, und die EU hat, obwohl sie über die Aufhebung ihrer Liste der „Nichtmarktwirtschaft“ überdenkt, neue Beschränkungen zur Legalisierung der alten Maßnahmen vorgeschlagen.

Handels-Abhilfemaßnahmen wurden politisiert und zu einem Hilfsmittel für einige Länder und Regionen, um inländischen Wirtschaftsdruck zu übertragen, sagte Wang.

Unter einem anhaltenden Konjunkturabschwung nimmt weltweit der Protektionismus zu. Die monatlichen Handelsuntersuchungen der WHO-Mitglieder im Jahr 2016 erreichten das höchste Niveau seit 2009.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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